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Stanford University Stanford University: Von der Leyen soll Lebenslauf mit Elite-Universität geschönt haben

Von Daniela Vates 11.10.2015, 12:37
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bei einem Flug über den Kosovo.
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bei einem Flug über den Kosovo. Archvi/dpa Lizenz

Berlin - Ein fast 20 Jahre altes Zeugnis hat die Bundesverteidigungsministerin hervorgekramt zu ihrer eigenen Verteidigung, sie hat es fotografiert und auf die Internetseite ihres Ministeriums stellen lassen. Eine stellvertretende Krankenhausdirektorin hat es unterschrieben, sie bescheinigt Ursula von der Leyen darin, sechs Monate an einer Marktanalyse zu Arbeitsmedizin für die Krankenhausverwaltung im kalifornischen Uni-Standort Standford gearbeitet zu haben und zwar umsichtig, gründlich und tadellos.

Von der Leyen soll ihren Lebenslauf geschönt haben

Der Vorwurf steht im Raum, Ursula von der Leyen habe ihren Lebenslauf ein wenig zu klangvoll gestaltet. Sie schmücke sich möglicherweise zu Unrecht mit dem Namen der Eliteuni, schreibt die „Welt am Sonntag“. Im Lebenslauf vermerkt die Ministerin für 1992 bis 1996 einen „Aufenthalt in Stanford“ – sie war ihrem Mann Heiko, der dort ein Forschungsstipendium hatte, mit drei Kindern gefolgt. Für 1993 gibt von der Leyen an, Gasthörerin an der Wirtschaftsfakultät gewesen zu sein. Für 1995 ist ein „Aufenthalt an der Standford Health Services Hospital Administration“ aufgeführt. Die WamS zitiert eine Sprecherin der Stanford-Universität, wonach der Bezug auf die Universität ohne einen akademischen Abschluss oder ein anderes offizielles Studienzertifikat ein Missbrauch des tollen Uni-Namens sei.

Von der Leyen dementiert die Vorwürfe der Universität

Von der Leyen, deren Doktortitel der Medizin gerade auf Plagiatsanteile überprüft wird, erklärt: „Die Angaben in meinem offiziellen Lebenslauf sind korrekt.“ Sie sei Gasthörerin gewesen, in einer Definition, die das Internet-Lexikon Wikipedia belege. Sie habe auch „stets herausgestrichen, dass der Hauptgrund meines Aufenthalts in Stanford der Forschungsaufenthalt meines Mannes gewesen ist“. Und die Tätigkeit für die Krankenhausverwaltung sei per Dokument belegt.

„I believe she would be a great asset to your program”, schreibt die Vize-Krankenhausdirektorin darin an alle potenziellen künftigen Arbeitgeber - „Ich glaube, sie wird ein großer Gewinn für Ihr Programm sein.“ Es ist nicht bekannt, ob von der Leyen Angela Merkel dieses Zeugnis vorgelegt hat vor Amtsantritt.