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Sri Lanka Sri Lanka: Koalition über Tsunami-Hilfe auseinander gebrochen

16.06.2005, 15:22

Colombo/dpa. - Ursache der Regierungskrise ist der Plan Kumaratungas, den«Befreiungstigern von Tamil Eelam» (LTTE) ein Mitspracherecht bei derVerteilung von Tsunami-Hilfe in Gebieten der tamilischen Minderheiteinzuräumen. Die Volksbefreiungsfront (JVP) kritisierte, damit werdedie LTTE, die Teile des Nordens und Ostens der südasiatischen Inselkontrolliert und Kumaratungas Plan mitträgt, legitimiert. Die JVPhatte Kumaratunga aufgefordert, den Plan bis Donnerstagzurückzuziehen. Kumaratunga hatte das abgelehnt. Sie wertete es alsChance, dass die Rebellen mit der Regierung zusammenarbeitenwollten.

Die JVP stellte 39 der bislang 120 Abgeordneten desRegierungsbündnisses der Vereinten Volksfreiheitsallianz (UPFA). Füreine Mehrheit benötigt die Regierung 113 Stimmen im Parlament.Zwischen Regierung und LTTE gilt seit drei Jahren ein brüchigerWaffenstillstand. Friedensverhandlungen sind auf Eis gelegt.

Der Chef der Beobachtermission der nordischen Staaten (SLMM) inSri Lanka, Hagrup Haukland, sagte der dpa, in den vergangenen Wochenhätten gewalttätige Zwischenfälle besonders im Osten des Landeswieder zugenommen. «Das ist keine ernste Bedrohung desWaffenstillstands, hoffen wir.» Die Gewalt sorge aber für«Unsicherheit, Frustration und eine vergiftete Atmosphäre». Erglaube trotzdem an eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche.

Die LTTE fordert weitgehende Selbstverwaltung der Tamilen-Gebiete.Vor dem Waffenstillstand hatte der 20 Jahre andauernde Konflikt inSri Lanka rund 69 000 Menschen das Leben gekostet. Bei derFlutkatastrophe am 26. Dezember vergangenen Jahres starben fast40 000 Menschen auf der Insel, die als Urlaubsparadies gilt.