Spenden knapp: Clinton leiht sich selbst fünf Millionen Dollar
Washington/dpa. - Der demokratischen Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton scheint das Geld knapp zu werden: Die frühere First Lady lieh sich selbst fünf Millionen Dollar (3,4 Millionen Euro), um genügend Mittel für den Vorwahlkampf zu haben.
Die Summe stamme aus ihrem Privatvermögen, wie Clinton am Mittwoch (Ortszeit) einräumte. Ihr Rivale Barack Obama hatte alleine im Januar 32 Millionen Dollar an Wahlkampfspenden eingenommen, Clinton nur 13 Millionen Dollar.
Die Marathon-Abstimmung am «Super-Dienstag» in 24 der 50 Bundesstaaten hat bei beiden nach US-Medienberichten allerdings noch einmal für Einnahmen gesorgt: Dem schwarzen Senator flossen allein binnen 24 Stunden weitere 3,2 Millionen Dollar zu. Aber auch aus der Umgebung Clintons verlautete, der Spendenstrom sei praktisch über Nacht gewachsen. Ihr Wahlkampflager rechnet deshalb damit, dass die Senatorin den Vorschuss aus ihrem Privatvermögen bald wieder zurückerhalte, meldete der US-Fernsehsender CNN. Den Angaben zufolge sammelte Clinton insgesamt bislang rund 118 Millionen Dollar an Spenden ein, ihr Konkurrent rund 104 Millionen.
Clinton und Obama waren aus den demokratischen Abstimmungen über die Spitzenkandidatur für die Präsidentschaftswahl im 4. November am Dienstag praktisch Kopf-an-Kopf hervorgegangen. Berechnungen des Obama-Lagers zufolge wird der Senator aus Illinois seine Rivalin nach der Verteilung aller zu vergebenden Delegierten nach dem «Super- Dienstag» sogar überflügeln: Danach komme er unterm Strich auf 910 Stimmen, Clinton auf 882. Wahlstrategen der New Yorker Senatorin erwarten indes, dass der Unterschied zwischen beiden «im einstelligen Bereich» liegen werde, berichtete die «Washington Post». Eine exakte Hochrechnung gab es aber zunächst nicht. Für einen Sieg bei dem demokratischen Nominierungsparteitag im Sommer braucht ein Bewerber mindestens 2025 der 4049 Delegiertenstimmen.
Die nächste Runde der Vorwahlen findet am Samstag bei den Demokraten und Republikanern in den Staaten Louisiana und Washington statt. Die Republikaner, bei denen sich der Senator John McCain als klarer Favorit herauskristallisiert hat, stimmen darüber hinaus in Kansas ab, die Demokraten in Nebraska. Als wichtiger gelten jedoch die Vorwahlen in Virginia, Maryland und der Hauptstadt Washington DC am darauffolgenden Dienstag. Um viele Delegierte geht es danach am 4. März bei weiteren Abstimmungen in Texas und Ohio.