SPD-Jugendorganisation: SPD-Jugendorganisation: Juso-Chefin will bei «Roten Hilfe» austreten

Berlin/dpa. - «Die Diskussionen der vergangenen Tage haben mir gezeigt, dass die Jusos nicht aufgrund ihrer politischen Positionen, sondern wegen meiner privaten Mitgliedschaft bei der "Roten Hilfe" wahrgenommen werden. Das möchte ich nicht. Deshalb werde ich aus der "Roten Hilfe" austreten», sagte Drohsel dem Nachrichten-Magazin «Der Spiegel».

Die vom Verfassungsschutz als linksextrem eingestufte Organisation reagierte mit Bedauern. Sie unterstützt linke Demonstranten, die bei Kundgebungen festgenommen werden, ruft aber auch zur Solidarität mit inhaftierten RAF-Terroristen auf. Von diesen Aufrufen hatte sich Drohsel bereits früher distanziert.

Die CDU-Studentenorganisation RCDS beharrte auf ihrerRücktrittsforderung: «Schließlich ist dieser Austritt erst aufpolitischen Druck hin erfolgt», erklärte RCDS-Chef Matthias Kutsch amSonntag. Drohsel müsse den Juso-Vorsitz abgeben.

Drohsel war am 24. November zur Juso-Vorsitzenden gewählt worden.Zahlreiche Politiker - auch aus der SPD - hatten ihr eineUnvereinbarkeit von neuem Amt und Mitgliedschaft in der «Roten Hilfe»vorgehalten. Die Jura-Doktorandin hatte dagegen argumentiert: «Ichbin in die "Rote Hilfe" eingetreten, weil ich es richtig und wichtigfinde, dass jeder Mensch das Recht auf Verteidigung hat.»