Spargelernte Spargelernte: Rumänischer Saisonarbeiter stirbt nach Corona-Infektion

Freiburg - Nach Informationen des Spiegel ist ein rumänischer Erntehelfer in Baden-Württemberg an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Der 57-Jährige sei tot in seiner Unterkunft aufgefunden worden, ein anschließender Test auf das Coronavirus fiel laut Spiegel positiv aus. Das Innenministerium bestätigte dem Bericht zufolge den Vorfall.
Demnach hat der Rumäne bei der Spargelernte auf einem Betrieb in Bad Krozingen, südwestlich von Freiburg, gearbeitet. Er habe sich vermutlich in Deutschland mit dem Virus angesteckt. Als Erntehelfer sei er schon am 20. März eingereist – aufgefunden wurde der leblose Körper am 11. April. Vor seinem Tod soll er noch über Husten und Schnupfen geklagt haben.
Mittlerweile hat das örtliche Gesundheitsamt Maßnahmen ergriffen, um eine Ausbreitung des Virus unter Erntehelfern zu unterbinden. Auf diese ist die deutsche Landwirtschaft dringend angewiesen. Auf Drängen von Landwirtschaftsverbänden hatte das Innenministerium in der vergangenen Woche einer begrenzten Zahl an Saisonarbeitern die Einreise erlaubt - trotz eigentlich geltender Reisebeschränkungen in Europa.
80.000 Erntehelfer erwartet
Die dafür vorgesehenen Anmeldungen von Saisonkräften kommen indes in Gang. „Die erste Woche ist ordentlich angelaufen“, sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied der Rheinischen Post (Donnerstag). Auf einer Plattform des Verbandes hätten sich inzwischen mehr als 1500 Betriebe mit 23.500 Erntehelfern für die Arbeit in Deutschland registriert, darunter 16.500 für April und 7000 für Mai. In diesen beiden Monaten sollen nach einer Regelung der Bundesregierung insgesamt 80.000 Kräfte unter strengen Gesundheitsauflagen eingeflogen werden können.
Rukwied sagte: „Wir sind erleichtert, dass eine Lösung für die Einreise der Saisonarbeiter gelungen ist. Die Betriebe sind arbeitsfähig.“ Die Entwicklung im zweiten Halbjahr sei aber noch offen. Es folge ein zweiter Schwerpunkt bis September und Oktober mit der Obsternte und Weinlese. „Da reichen die Saisonarbeitskräfte, die jetzt da sind, mit Sicherheit nicht aus.” Derzeit gebe es noch eine Lücke von etwa 150.000 benötigten Kräften. (RND/dpa/hö)