Spanien Spanien: Papst Benedikt XVI. ruft zum Schutz von Ehe und Familie auf

Valencia/dpa. - Dieauf der Ehe zwischen Mann und Frau basierende Familie «ist eineunersetzliche Institution» für die Gesellschaft und die Kirche,mahnte er am Samstag zum Auftakt seines Besuchs in derostspanischen Hafenstadt Valencia. Benedikt wurde am Flughafen vonKönig Juan Carlos, Königin Sofía sowie Ministerpräsident José LuisRodríguez Zapatero empfangen. Zehntausende Gläubige bereiteten ihmeinen begeisterten Empfang.
Allerdings vermied es der Kirchenführer am Samstag zunächst,direkt auf die umstrittene Legalisierung der Homo-Ehe in Spaniendurch die Linksregierung Zapateros einzugehen. Er hatte sich aberbereits im Flugzeug auf dem Weg nach Spanien deutlich geäußert: «Esgibt auch Punkte, bei denen die Kirche Nein sagen muss», sagte erdort auf Fragen von Journalisten. Es wurde erwartet, dass BenediktXVI. die Themen bei einem Gespräch mit Zapatero am Abend zur Sprachebringen würde. Die Familienpolitik in Madrid wird vom Vatikan seitlangem heftig kritisiert.
Fünf Tage nach dem U-Bahn-Unglück mit 42 Tote beteteBenedikt an der Metrostation «Jesús» im Beisein von Kronprinz Felipeund Prinzessin Letizia für die Opfer. Anschließend legte er einenBlumenkranz an der Unglücksstelle nieder. An der kurzen Zeremonienahmen auch Feuerwehrleute und Sanitäter teil. Später sprach derPapst den Angehörigen der Opfer persönlich Mut zu.
«Es ist mein Wunsch, hier in Valencia die zentrale Rolle der aufder Ehe basierenden Familie für die Kirche und die Gesellschaft zubekräftigen», sagte der 79-jährige Pontifex. Anlass seiner Reise istdas 5. katholische Weltfamilientreffen, das an diesem Sonntag miteiner Papstmesse zu Ende geht. Zu dem Gottesdienst werden bis zu 1,5Millionen Menschen erwartet.
Zehntausende Menschen standen an den Straßen Valencias, als derPapst diese passierte. Rund 8000 Polizisten sind bei dem zweitägigenBesuch im Einsatz. Bei einem Treffen mit Bischöfen in der Kathedraleäußerte der Papst die Hoffnung, das Weltfamilientreffen werde «derFamilie als Hort der Liebe, des Lebens und des Glaubens einen neuenImpuls geben». Zudem erklärte er, die Kirche dürfe nicht «als einerein private Angelegenheit» abgetan werden.
Die Bischöfe ermunterte er, sich in ihren Gemeinden entschiedenfür die Familie einzusetzen. «Ich weiß sehr wohl, dass wir in einerZeit der schnellen Säkularisierung leben, die mitunter auch diechristlichen Gemeinschaften selbst trifft», sagte der Papst.Nach Besuchen in Köln und Polen ist die Spanienvisite die dritteAuslandsreise des Papstes.
