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Soziales Soziales: BfA: Rentenbeitrag im Jahr 2002 bei 19 Prozent

22.03.2001, 17:15

Berlin/dpa. - Nach der BfA-Prognose steigen die Renten in Ost- und Westdeutschland zum 1. Juli um etwa 2 Prozent. Die genaue Berechnung, die nun wieder an die Entwicklung der Nettolöhne angepasst ist, werde in den nächsten Tagen erwartet. Würden die Renten wie in den vergangenen zwei Jahren entsprechend der Inflationsrate erhöht, würden sie um 1,9 Prozent steigen.

Richardt kritisierte, bei der Rentenreform seien wichtige Themen ausgespart worden. Dazu gehörten die Anhebung der Altersgrenze und die Besteuerung der Renten. Die Anhebung der Altersgrenze auf 67 Jahre sei zwar gegenwärtig auch wegen der Lage am Arbeitsmarkt keine tragfähige Strategie. «Für eine spätere Zeit aber darf eine Verschiebung der Altersgrenzen in meinen Augen kein Tabu sein», sagte Richardt, der in der Vertreterversammlung der BfA die Arbeitgeberseite vertritt. «Vor 2010 denkt da niemand daran», fügte er hinzu.

Sein Pendant von der Arbeitnehmerseite, Christian Zahn, sagte dazu: «Bei einem Arbeitslosenvolumen um die Vier-Millionen-Grenze halte ich mich mit Prognosen sehr, sehr stark zurück.»

Nach Prognosen zur demographischen Entwicklung und der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt könnte es zwischen 2015 und 2020 nötig werden, das Renteneintrittsalter von derzeit 65 auf 67 Jahre anzuheben, um die Zahlungen in die Rentenkasse im Zaum zu halten. Nach Richardts Angaben bedeutet die Heraufsetzung des Rentenalters um ein Jahr eine Entlastung um 0,8 Beitragssatzpunkte, um zwei Jahre um 1,6 Beitragssatzpunkte. Nach dem Rentenreformgesetz soll der Beitragssatz bis zum Jahr 2030 nicht mehr als 22 Prozent betragen. «Auch das ist für Arbeitgeber zu hoch», sagte Richardt.

Die Senkung des Beitragssatzes im kommenden Jahr wird durch die Rentenreform, die Ökosteuer - die zum großen Teil der Rentenkasse zugute kommt - und die Lage auf dem Arbeitsmarkt möglich. Der Beitragssatz soll auch in den Jahren nach 2002 durch die Rentenreform zunächst leicht sinken. Nach den aktuellen Schätzungen könnte er im Jahr 2003 bei 18,8 Prozent liegen, im Jahr 2010 bei 18,5 und im Jahr 2020 bei 19,6 Prozent.

Die Reservekasse der Rentenversicherung ist derzeit wieder gut gefüllt. Sie wird zum Jahresende die gesetzlich vorgeschriebene Mindesteinlage von einer Monatsausgabe - derzeit 28,7 Milliarden Mark - erreichen.

Die BfA ist der größte deutsche Rentenversicherer. Sie betreut 24,1 Millionen Versicherte und 8,2 Millionen Rentner.