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Serbien Serbien: Deutschland führt jetzt die Nato-Truppe im Kosovo

01.09.2006, 12:07
Der amerikanische General Henry G. Ulrich (M.) vom Nato-Kommando in Neapel übergibt in Pristina im Kosovo die Nato-Flagge vom Italiener Giuseppe Valotto (l.) an den deutschen General Roland Kather. (Foto: dpa)
Der amerikanische General Henry G. Ulrich (M.) vom Nato-Kommando in Neapel übergibt in Pristina im Kosovo die Nato-Flagge vom Italiener Giuseppe Valotto (l.) an den deutschen General Roland Kather. (Foto: dpa) AP pool

Pristina/dpa. - Er machte aber gemeinsam mit demneuen Leiter der UN-Verwaltung im Kosovo, dem deutschen Diplomaten Joachim Rücker, deutlich, dass die Bundeswehr präsent bleiben werde.

«Die Bundeswehr wird auch nach einem guten Ergebnis der Status-Verhandlungen nicht abziehen», sagte Rücker, der ebenfalls am Freitag sein Amt antrat. Sie ist seit 1999 im Kosovo und hat hier mit 2900Soldaten ihr derzeit größtes Kontingent überhaupt im Ausland. MitGeneral Roland Kather übernahm Deutschland am 1. September zumdritten Mal die KFOR-Führung im Kosovo für ein Jahr. Kather sagte,für ihn gehe es darum, während der Status-Verhandlungen fürStabilität und Sicherheit zu sorgen.

Kather trat im KFOR-Hauptquartier in der ProvinzhauptstadtPristina die Nachfolge des italienischen Generals Giuseppe Valottoan. Bereits im ersten Jahr und von 2003 bis 2004 führten mit KlausReinhardt und Holger Kammerhoff zwei deutsche Generale die KFOR.

Kosovo-Präsident Fatmir Sejdiu betonte, am Ende der Status-Verhandlungen - unter Leitung des UN-Sondergesandten für das KosovoMartti Ahtisaari - könne nur die völlige Unabhängigkeit der Provinzstehen. Das sei der Wille der Bevölkerung. Die Serben fordern, dassdie Provinz Teil Serbiens bleibt. Der Ministerpräsident im Kosovo,Agim Ceku, dankte der KFOR für ihre Hilfe.

Rücker sagte zu den Status-Verhandlungen, die Vorgaben seien klar.Es dürfe keine Teilung des Kosovos, keinen Anschluss der Provinz anandere Länder und keinen Rückfall in die Situation vor 1999 geben.Rücker hat sich bereits selbst als «letzter» Leiter der UN-VerwaltungUNMIK bezeichnet und bekräftigte am Freitag, dass er dieses Amtvermutlich weniger als ein Jahr ausüben werde.

Die KFOR soll als militärische Schutzmacht mit derzeit 17 000Soldaten aus 35 Nationen in der abtrünnigen südserbischen Provinz denAufbau einer multi-ethnischen, friedlichen und demokratischen Regionmit autonomer Selbstverwaltung sichern und ein sicheres Umfeld fürdie UN-Verwaltung schaffen.