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Schweiz/Zug Schweiz/Zug: Schweiz trauert um Opfer des Amoklaufs

01.10.2001, 14:04
Die Schweiz hat am Montag mit landesweitem Gedenkenund Trauerfeiern von den 14 Opfern des Amokläufers im Kanton ZugAbschied genommen. Am zentralen Trauergottesdienst in der Zuger St.Michaelskirche nahmen mehr als 500 Gäste aus dem In- und Auslandteil, darunter Baden-Württembergs Ministerpräsident Erwin Teufel.Die Polizei in Zug teilte mit, dass der Amokläufer vom Donnerstag,der 57-jährige Friedrich Leibacher, unmittelbar nach der BluttatSelbstmord begangen haben müsse. Dies hätten die Untersuchungenergeben.
Die Schweiz hat am Montag mit landesweitem Gedenkenund Trauerfeiern von den 14 Opfern des Amokläufers im Kanton ZugAbschied genommen. Am zentralen Trauergottesdienst in der Zuger St.Michaelskirche nahmen mehr als 500 Gäste aus dem In- und Auslandteil, darunter Baden-Württembergs Ministerpräsident Erwin Teufel.Die Polizei in Zug teilte mit, dass der Amokläufer vom Donnerstag,der 57-jährige Friedrich Leibacher, unmittelbar nach der BluttatSelbstmord begangen haben müsse. Dies hätten die Untersuchungenergeben. KEYSTONE

Zug/dpa - Der vom Bischof von Basel, Kurt Koch, eröffneteTrauergottesdienst wurde von Fernsehen und Rundfunk in die sechsweiteren Zuger Kirchen sowie auf Großleinwände übertragen. TausendeMenschen verfolgten den Gottesdienst. Im ganzen Land verharrten dieBürger in einer Schweigeminute, und die Kirchglocken läuteten. VieleGeschäfte in Zug blieben geschlossen, die Fahnen waren auf Halbmastgesetzt. Vor dem Tatort brannten Hunderte von Kerzen, der Boden warweiterhin mit Blumen und Kränzen übersät. Vor dem Kondolenzbuch gibtes seit Tagen lange Schlangen.

Papst Johannes Paul II. drückte in einer in der Kirche verlesenenBotschaft sein Mitgefühl aus. Der Präsident des SchweizerNationalrates Peter Hess sprach sich für mehr Menschlichkeit imUmgang zwischen Verwaltung, Politik und Bürgern sowie für wenigerHass in politischen Debatten aus. Ursache des Amoklaufes vonLeibacher im Kantonsparlament war ein Streit mit den Behörden undGerichten gewesen.

Leibacher war kurz nach der Tat am Tatort tot aufgefunden worden.Nach ersten Untersuchungen gebe es keine Hinweise auf eineDritteinwirkung, heißt es in einer am Montag veröffentlichtenErklärung der Polizei. Zeugen, die berichten könnten, wie Leibacherstarb, gibt es nach diesen Angaben nicht. Auswertungen vonTonbandaufnahmen vom Tatort hätten ergeben, dass keine Schüsse ausPolizeiwaffen gefallen seien.

In einer Rekonstruktion der Tat hat die Polizei festgestellt,dass Leibacher zusätzlich zu seinen Waffen - einem Sturmgewehr derArmee, einer anderen Langwaffe und einer Pistole - auch einenBenzinkanister bei sich trug. Mit dem setzte er später Teile desSitzungsaales in Brand. Insgesamt gab er 86 Schüsse aus demSturmgewehr auf die verzweifelt Deckung suchenden Politiker ab.