Schweinegrippe Schweinegrippe: Robert-Koch-Institut empfiehlt weiterhin Impfung

Berlin/ddp. - «Der Impfstoff ist nach wie vor notwendig, das Virus ist jaauch noch unter uns», sagte RKI-Präsident Jörg Hacker am Donnerstagim ARD-«Morgenmagazin». Es sei durchaus möglich, dass im Februar oderMärz eine zweite Erkrankungswelle komme.
Rund 200 000 Menschen in Deutschland haben sich laut RKI bislangmit dem Virus infiziert, 159 sind daran gestorben. DieNeuerkrankungen waren zuletzt allerdings stark zurückgegangen auf2000 in der vorletzten und 1000 in der vergangenen Woche. Etwa sechsbis zehn Prozent der Menschen in Deutschland haben sich bislang gegenSchweinegrippe impfen lassen.
Dennoch sieht Hacker keinen Grund zur Entwarnung: «Wir gehen davonaus, dass die Impfung weiter sinnvoll ist, insbesondere für Personen,die chronisch krank sind.» Rund 80 Prozent der Todesopfer seienchronisch Kranke.
Der RKI-Präsident wandte sich zugleich gegen Vorwürfe, dassPolitik, Wissenschaft und Medien eine unbegründete Hysterie wegen derSchweinegrippe verbreitet hätten. «Als das Virus im Frühjahrauftauchte, wussten wir sehr wenig darüber, wir haben dann gelernt,dass es relativ milde Verläufe gibt, aber es auch immer wieder zuschweren Verläufen kommt.» Es sei richtig, dass der Impfstoff sehrschnell hergestellt und zugelassen worden sei.
Vertreter von Bund und Ländern beraten an diesem Donnerstag mitdem Pharmakonzern GlaxoSmithKline über die Reduzierung derLieferungen des Impfstoffes. Die Länder wollen nur noch die Hälfteder 50 Millionen bestellten Impfdosen abnehmen.