Schweden Schweden: Anna Lindh wurde von Familie und Freunden beigesetzt

Stockholm/dpa. - Die schwedische Polizei hat am Wochenende nachder Beisetzung der ermordeten Außenministerin Anna Lindh einen neuenTatverdächtigen neben dem inhaftierten Hauptverdächtigen ins Visiergenommen. Wie die Stockholmer Blätter «Expressen» und «Aftonbladet»am Sonntag unter Berufung auf Polizeikreise berichteten, halten dieFahnder einen 30 Jahre alten Unbekannten für «hoch interessant». Laut«Expressen» soll er mit dem Festgenommenen zur Tatzeit zusammen indem Kaufhaus gewesen sein, in dem Lindh vor eineinhalb Wochen beimEinkauf von Kleidung auf einer Rolltreppe niedergestochen worden war.
Die Sozialdemokratin wurde am Samstag unter Ausschluss derÖffentlichkeit in Stockholm beigesetzt. Am Trauergottesdienst für diemit 46 Jahren getötete Politikerin nahmen in der Ersta-Kirche nebender Familie und Freunden der sozialdemokratischen Politikerin auchMinisterpräsident Göran Persson und das Kabinett teil. Die Polizeihatte die Umgebung der Kirche weiträumig abgeriegelt.
Die schwedische Polizei verweigerte auch am Wochende konkreteAuskünfte zum Stand der Fahndung nach dem Mörder. Der Anwalt desinhaftierten Mannes, Gunnar Falk, meinte zur Suche nach einem anderenvon Augenzeugen beschriebenen Mann in «Aftonbladet: «Das zeigt, dassder Verdacht gegen meinen Mandanten sehr dünn ist.»
Als ausschlaggebend für die Überführung des 35-Jährigen oder einesanderen als Täter gilt die technische Analyse der Tatwaffe in einemSpeziallabor in Birmingham. Unklar ist noch, ob das in der Nähe desTatortes gefundene Messer geeignete Spuren für einen DNA-Vergleichmit dem «genetischen Fingerabdruck» des Hauptverdächtigen aufweist.
