Schwarzarbeit Schwarzarbeit: Ökonomen halten schärfere Strafen für wirkungslos

Berlin/dpa. - Führende Ökonomen halten die von der rot-grünen Bundesregierung geplanten schärferen Strafen und Kontrollen bei Schwarzarbeit für wirkungslos. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter Volkswirtschafts-Professoren im Auftrag der «Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft», die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. «Strafen bringen eigentlich nichts», sagte Peter Oberender von der Universität Bayreuth. «Schwarzarbeit ist ein Abgabenproblem.» Am Mittwoch hatte das Bundeskabinett beschlossen, schärfer gegen gewerbliche Schwarzarbeit vorzugehen.
An der Umfrage beteiligten sich 62 Professoren. Danach wird vor allem eine Senkung der Abgaben- und Steuerlast für ein geeignetes Mittel zur Bekämpfung illegaler Beschäftigung angesehen. Die Einführung der so genannten Mini-Jobs bewerteten die Ökonomen positiv. Geringere Sozialbeiträge seien ein wirksames Mittel gegen Schwarzarbeit, deren Umfang in Deutschland auf 370 Milliarden Euro geschätzt wird.
Zudem könnte nach Ansicht der Ökonomen eine verbesserte steuerliche Absetzbarkeit von «haushaltsnahen Dienstleistungen» die Schwarzarbeit in Deutschland eindämmen. Die «Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft» ist eine überparteiliche Reformbewegung für mehr Wettbewerb und Arbeitsplätze in Deutschland.

