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Schwarzarbeit Schwarzarbeit: Ökonomen halten schärfere Strafen für wirkungslos

19.02.2004, 12:27
Schwarzarbeit soll schärfer bekämpft werden. (Foto: dpa)
Schwarzarbeit soll schärfer bekämpft werden. (Foto: dpa) dpa/dpaweb

Berlin/dpa. - Führende Ökonomen halten die von der rot-grünen Bundesregierung geplanten schärferen Strafen und Kontrollen bei Schwarzarbeit für wirkungslos. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter Volkswirtschafts-Professoren im Auftrag der «Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft», die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. «Strafen bringen eigentlich nichts», sagte Peter Oberender von der Universität Bayreuth. «Schwarzarbeit ist ein Abgabenproblem.» Am Mittwoch hatte das Bundeskabinett beschlossen, schärfer gegen gewerbliche Schwarzarbeit vorzugehen.

An der Umfrage beteiligten sich 62 Professoren. Danach wird vor allem eine Senkung der Abgaben- und Steuerlast für ein geeignetes Mittel zur Bekämpfung illegaler Beschäftigung angesehen. Die Einführung der so genannten Mini-Jobs bewerteten die Ökonomen positiv. Geringere Sozialbeiträge seien ein wirksames Mittel gegen Schwarzarbeit, deren Umfang in Deutschland auf 370 Milliarden Euro geschätzt wird.

Zudem könnte nach Ansicht der Ökonomen eine verbesserte steuerliche Absetzbarkeit von «haushaltsnahen Dienstleistungen» die Schwarzarbeit in Deutschland eindämmen. Die «Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft» ist eine überparteiliche Reformbewegung für mehr Wettbewerb und Arbeitsplätze in Deutschland.

Die von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) geplante Bestrafung von Schwarzarbeit in Haushalten hat zu einen Ansturm auf die Minijob-Zentrale geführt. Täglich gehen mehr als 20 000 Anrufe von verunsicherten und verängstigten privaten Arbeitgebern und nicht gemeldeten Haushaltshilfen im Service Center der Zentrale ein, berichtete die Bundesknappschaft in Essen. Sonst seien es weniger als die Hälfte. Die Anrufer wollten sich informieren oder gleich anmelden. Ein Anruf im Service Center oder der Klick ins Internet ziehen zumindest keine Nachprüfung in den Haushalten nach sich. «Bestrafung ist nicht unsere Sache», betonte Müller. «Wir wollen informieren und helfen.» (Grafik: dpa)
Die von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) geplante Bestrafung von Schwarzarbeit in Haushalten hat zu einen Ansturm auf die Minijob-Zentrale geführt. Täglich gehen mehr als 20 000 Anrufe von verunsicherten und verängstigten privaten Arbeitgebern und nicht gemeldeten Haushaltshilfen im Service Center der Zentrale ein, berichtete die Bundesknappschaft in Essen. Sonst seien es weniger als die Hälfte. Die Anrufer wollten sich informieren oder gleich anmelden. Ein Anruf im Service Center oder der Klick ins Internet ziehen zumindest keine Nachprüfung in den Haushalten nach sich. «Bestrafung ist nicht unsere Sache», betonte Müller. «Wir wollen informieren und helfen.» (Grafik: dpa)
dpa
Umsatz durch Schwarzarbeit in Deutschland (Grafik: dpa)
Umsatz durch Schwarzarbeit in Deutschland (Grafik: dpa)
dpa