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Kriminalität Schüsse auf Nationalgardisten - Was wir wissen und was nicht

Mitten am Tag fallen in Washington Schüsse. Zwei Nationalgardisten werden getroffen. Dann kommt Verwirrung um ihren Zustand auf.

Von Anna Ringle, Luzia Geier und Franziska Spiecker, dpa 27.11.2025, 00:35
Mitten in der Washingtoner Innenstadt sind am Tag vor Thanksgiving Schüsse gefallen.
Mitten in der Washingtoner Innenstadt sind am Tag vor Thanksgiving Schüsse gefallen. Mark Schiefelbein/AP/dpa

Washington - Schüsse treffen mitten in der US-Hauptstadt Washington zwei Nationalgardisten. Vieles ist auch nach Stunden unklar.

Was wir wissen:

  • Die Opfer: Bei den beiden Opfern handelt es sich um Angehörige der Nationalgarde aus dem Bundesstaat West Virginia. Die Nationalgarde ist eine militärische Reservekomponente der US-Streitkräfte. Sie untersteht in der Regel der Kontrolle der Bundesstaaten und wird etwa bei Naturkatastrophen, Unruhen oder anderen Notlagen eingesetzt. In bestimmten Fällen kann jedoch auch der US-Präsident das Kommando übernehmen.
  • Der Zustand der Opfer: Am späten Nachmittag teilten die Bundespolizei FBI und die Bürgermeisterin von Washington gemeinsam in einer Pressekonferenz mit, dass sich die beiden Nationalgardisten in einem kritischen Zustand befänden. Zuvor hatte es Verwirrung gegeben. Der Gouverneur von West Virginia, Patrick Morrisey, hatte zunächst auf mehreren Kanälen im Netz mitgeteilt, die beiden Opfer seien tot. Der Republikaner teilte mit, dass die Nationalgardisten aus seinem Bundesstaat stammten. Danach setzte er einen unklaren, relativierenden weiteren Post ab und sprach von „widersprüchlichen Informationen“ zum Zustand der beiden.
  • Der Tathergang: Am Mittwochnachmittag (Ortszeit) fielen mitten in der Innenstadt von Washington in der Nähe des Weißen Hauses Schüsse. Die Tat ereignete sich einen Tag vor dem wichtigen Feiertag Thanksgiving (Erntedank). Viele US-Amerikaner sind auf dem Weg zu ihren Familien, um gemeinsam zu feiern. 
  • Der Täter: Nach Angaben von US-Präsident Donald Trump wurde der mutmaßliche Schütze gefasst. Er ist demnach schwer verletzt. Der Mann wurde nach Behördenangaben angeschossen und von weiteren Nationalgardisten, die in der Nähe waren, überwältigt. Es wurde Videomaterial aus der Gegend sichergestellt. Man ermittle auch, wer genau auf den mutmaßlichen Schützen geschossen hatte.
  • Die Umstände: Seit dem Sommer sind mehr als 2.000 Nationalgardisten in Washington unterwegs. Trump hatte sie im August in die Hauptstadt beordert und ihre Mobilisierung mit einer angeblich ausufernden Kriminalität begründet. Das ist heftig umstritten. Kriminalitätsstatistiken stützen diese Darstellung nicht. Die Hauptstadt ging juristisch gegen den Einsatz vor. Pentagon-Chef Pete Hegeseth erklärte nach dem Angriff, Trump habe ihn gebeten, 500 weitere Nationalgardisten nach Washington zu entsenden. 

Was wir nicht wissen:

  • Das Motiv: Über den Verdächtigen ist bislang kaum etwas bekannt. Die Behörden sprechen davon, dass die Schüsse gezielt abgegeben worden seien.
  • Weitere Beteiligte: Von den Behörden hieß es, dass es bislang keine Anzeichen dafür gebe, dass es weitere Verdächtige gibt. Die Ermittlungen sind aber weiter im Fluss.