Schulprojekt Schulprojekt: Krisen, Kriege und Konflikte
Schwäbisch Hall/MZ. - Angesichts des Irak-Krieges und einer Flut von Bildern und Informationen sind viele andere Kriege und Krisen in den Hintergrund getreten. Um an diese scheinbar "vergessenen" Konflikte zu erinnern, startete die Sibilla-Egen-Schule in Schwäbisch Hall schon vor sechs Jahren ein Projekt. Unter dem Titel "Eine Welt voller Kriege" präsentieren Gymnasiasten eine Weltkarte der großen und kleinen 59 Konflikte im Internet. Nachfolgend eine Auswahl:
Kongo (Nr. 8 in der Karte): In diesem zentralafrikanischen Staat wird einer der folgenschwersten Kriege ausgetragen. Die viereinhalb Jahre dauernden Kämpfe zwischen verschiedenen Rebellengruppen sollen nach Angaben einer US-Hilfsorganisation rund 3,3 Millionen Menschenleben gefordert haben, die meisten durch Hunger und Krankheiten. Erst in der vergangenen Woche wurde wieder ein Massaker mit etwa 350 Toten bekannt.
Tschetschenien (Nr. 11): Nach dem Zerfall der Sowjetunion erklärte die Kaukasusrepublik 1991 ihre Unabhängigkeit. Russland akzeptierte das nicht und führte zwei Kriege gegen das Land. Dabei starben bis zu 100000 Tschetschenen, zehn Prozent der Bevölkerung. Bei einer Abstimmung im März entschieden sich 95Prozent der Einwohner für die "Wiedereingliederung" in die Russische Föderation. Die Gewalt geht aber weiter.
Afghanistan (Nr. 1): Seit 1978 gibt es in dem vorderasiatischen Land einen Bürgerkrieg, in dem die Sowjetunion fast ein Jahrzehnt militärisch beteiligt war. Aus den inneren Machtkämpfen gingen die Taliban als Sieger hervor. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 wurde das Land von Nato-Truppen besetzt und die Terroristen um Osama bin Laden gesucht. Die blutigen Kämpfe unter verfeindeten Milizen halten an.
Nahost-Konflikt (Nr. 6): Die Palästinenser fordern ihren eigenen Staat, Israel will im Gegenzug auf kein Land verzichten. Internationale Bemühungen haben sich noch nicht in einem gesicherten Friedensabkommen ausgezahlt. Immer wieder wechseln sich palästinensische Anschläge und Einsätze der israelischen Armee ab.
Nordkorea (Nr. 26): Die bisherige Weigerung Nordkoreas, seine Atomanlagen kontrollieren zulassen, sowie gelegentliche Tests von Mittelstreckenraketen führen im Fernen Osten zu Spannungen. Die USA zählen das Land zur "Achse des Bösen" und drohen mit Konsequenzen. In Südkorea sind 37000 US-Soldaten stationiert.
Kaschmir (Nr. 18): Der Konflikt um dieses zwischen Indien (zwei Drittel) und Pakistan (ein Drittel) aufgeteilte Gebiet schwelt seit der Teilung Indiens durch die Briten 1947. Mehrere Kriege wurden um Kaschmir geführt. Die besondere Gefahr: Die Konfliktparteien Pakistan und Indien sind Atommächte. Erst vor zwei Tagen starben bei Grenzgefechten vier Zivilisten.