Satire-Buch Satire-Buch: Guttenberg klagt auf 633 Euro
Köln - Karl-Theodor zu Guttenberg, in die USA übergesiedelter ehemaliger Verteidigungsminister, beschäftigt erneut die deutschen Gerichte. Diesmal geht es allerdings um eine weit geringere Summe als die 20.000 Euro, die der adelige Politiker im Zuge seiner Plagiatsaffäre 2011 an eine gemeinnützige Organisation zahlen musste.
Vor dem Hamburger Landgericht tritt Guttenberg derzeit als Kläger auf - gegen einen Verlag aus Münster, der ein satirisches Buch auf den Markt brachte. Dies berichtet die „Welt“ am Donnerstag. In dem Bändchen „Von der hohen Kunst ein Plagiat zu fertigen“ beschreibt der Autor Roland Schimmel, wie professionelles Abschreiben funktioniert. Der Rechtsanwalt mit Hochschul-Lehrauftrag gibt eine Anleitung in zehn Schritten, die aber offensichtlich nicht ganz ernst gemeint ist.
Karl-Theodor zu Guttenberg stößt das Geleitwort dieses Buches übel auf. Dieses stammt nämlich scheinbar von ihm selber.
Ein „Karl-Theodor Guttenberg aus Guttenberg“ schreibt, er würde sich „an der Klärung der Fragen“ hinsichtlich seiner Dissertation beteiligen.
Dass dies ironisch gemeint ist, ergibt sich auch aus dem nebenstehenden Datum: 1. April 2011, ist dort gedruckt.
Der gescheiterte Minister fühlt sich offenbar in der Ehre verletzt und klagt auf Unterlassung gegen den LIT Verlag sowie auf die Zahlung von 633,32 Euro. Er fühle sich in seinem Persönlichkeitsrecht verletzt, teilten laut „Welt“ Guttenbergs Anwälte dem Verlag mit. Dieser weist den Vorwurf mit dem Hinweis auf Satire zurück.
Die Verhandlung soll am Freitag sein. (ksta)