Sachsens Ministerpräsident Tillich wiedergewählt
Dresden/dpa. - Stanislaw Tillich (CDU) ist als Ministerpräsident von Sachsen wiedergewählt worden - allerdings nicht mit allen Stimmen der schwarz-gelben Koalition. Bei der Abstimmung in Dresden erhielt der 50-Jährige bereits im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit.
Tillich kam auf 69 von 128 Stimmen. Damit bekam er nicht alle möglichen Stimmen aus dem schwarz-gelben Lager, das zusammen 72 Abgeordnete umfasst. Da ein FDP-Abgeordneter fehlte, votierten mindestens zwei Koalitionäre nicht für Tillich.
Die SPD hatte ihren Fraktionschef Martin Dulig als Kandidaten aufgestellt. Er erreichte 15 Stimmen, eine mehr als die SPD Sitze hat. Der Kandidat der NPD, Johannes Müller, kam auf 8 Stimmen - so viele, wie die Rechtsextremen Mandate besitzen. Damit wiederholte sich jenes Abstimmungsverhalten nicht, das bei Tillichs erster Wahl im Mai 2008 und der seines Vorgängers Georg Milbradt (CDU) im November 2004 für Unruhe sorgte. Damals hatte der NPD-Kandidat mehr Stimmen erhalten als seine Partei Sitze besaß.
Bei der Landtagswahl am 30. August dieses Jahres bekam die CDU 40,2 Prozent der Stimmen, der Wunschpartner FDP lag bei 10,0 Prozent. Damit entstand erstmals seit der Wende eine schwarz-gelbe Koalition in Sachsen. An diesem Mittwoch will Tillich sein neues Kabinett vorstellen und im Landtag vereidigen lassen. Die CDU besetzt sechs Ressorts und die Staatskanzlei, die FDP übernimmt die Ministerien für Justiz und Wirtschaft