Russland Russland: Terror-Chef von Beslan ist tot
Moskau/dpa. - Der berüchtigte tschetschenische Terroristenführer Schamil Bassajew (41) ist nach offiziellen russischen Angaben tot. Russlands meistgesuchter Terrorist habe im Nordkaukasus einenAnschlag vor dem kommenden G8-Gipfel vorbereitet, als er in der Nacht zum Montag getötet worden sei, berichtete der Chef des russischen Inlandsgeheimdienstes (FSB), Nikolai Patruschew, in Moskau dem Präsidenten Wladimir Putin.
Die russische Öffentlichkeit reagierte erleichtert auf dieNachricht vom Tod Bassajews, auf dessen Konto Anschläge mit mehreren hundert Todesopfern gehen. Der tschetschenische Feldkommandeur galt unter anderem als Drahtzieher der blutigen Geiselnahmen im Moskauer Musical-Theater «Nordost» 2002 und in der Schule von Beslan 2004.
«Das ist die verdiente Rache an diesen Banditen für unsere Kinder in Beslan, in Budjonnowsk, für alle Terrorakte», sagte Putin. Er gratulierte den Sicherheitsbehörden zu diesem Erfolg. «Wir wissen aber, dass die terroristische Gefahr immer noch sehr groß ist und die Wachsamkeit deshalb nicht nachlassen darf.» In Budjonnowsk hatte Bassajew 1995 ein Krankenhaus überfallen.
Nach inoffiziellen Berichten starben Bassajew und fünf weitereTerroristen durch eine Explosion, als sie in der TeilrepublikInguschetien Sprengstoff in einem Lastwagen transportierten. DieLeiche Bassajews sei anhand seines Kopfes identifiziert worden, sagte Tschetscheniens Vizeregierungschef Baschir Auschew.
«Schade, dass ich ihn nicht selbst getötet habe», sagte dertschetschenische Ministerpräsident Ramsan Kadyrow. «Ich hatte ihm Blutrache geschworen.» Kadyrows Vater Achmat, der erste moskautreue Präsident Tschetscheniens, war 2004 bei einem mutmaßlich von Bassajew organisierten Attentat ermordet worden.
Der 1965 geborene Tschetschene Bassajew hatte in beidenTschetschenien-Kriegen 1994 bis 1996 und 1999 bis 2000 gegenrussische Truppen gekämpft. Die russischen Behörden hatten früher mehrfach fälschlicherweise seinen Tod gemeldet.
Im tschetschenischen Untergrund war Bassajew zuletzt Stellverteter des Rebellenführers Doku Umarow, der den im Juni den getöteten Abdul-Chalim Sadulajew ersetzt hatte. Der letzte gewählte Führer der tschetschenischen Unabhängigkeitsbewegung, Aslan Maschadow, war im März 2005 von russischen Sicherheitskräften getötet worden.
