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Ukraine Russland setzt Angriffswelle auf Kiew fort - ein Toter

Erneut fliehen die Menschen in der Ukraine vor russischen Drohnen und Raketen, erneut gerät ein Wohnblock in Brand. Seit Kriegsbeginn zählt dieser Mai die meisten Angriffe innerhalb eines Monats.

Von dpa 30.05.2023, 06:02
Eine von der ukrainischen Luftabwehr zerstörte russischen Shahed-Drohne über Kiew.
Eine von der ukrainischen Luftabwehr zerstörte russischen Shahed-Drohne über Kiew. Evgeniy Maloletka/AP

Kiew - Russland hat die ukrainische Hauptstadt Kiew erneut mit Drohnen angegriffen. Fragmente der von der Luftabwehr abgeschossenen Drohnen seien unter anderem in ein Wohnhaus gestürzt und hätten einen Zivilisten getötet, eine ältere Frau sei in ein Krankenhaus gebracht worden, meldete die Staatsagentur Ukrinform unter Berufung auf die Stadtverwaltung und den Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko. Der Wohnblock sei in Brand geraten. Die Sucharbeiten seien weiter im Gange, da möglicherweise noch Menschen unter den Trümmern eingeschlossen seien.

Weitere Fragmente abgeschossener feindlicher Drohnen seien in verschiedenen Bezirken abgestürzt und hätten unter anderem Autos beschädigt. Nach Angaben der Militärverwaltung wurden mehr als 20 Drohnen von der ukrainischen Luftabwehr im Kiewer Luftraum zerstört. Noch nie seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 gab es in Kiew innerhalb eines Monats so viele Drohnen- und Raketenangriffe wie in diesem Mai.

Scholz telefoniert mit Selenskyj

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verurteilte bei einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die russischen Luftangriffe auf zivile Ziele. Der Kanzler habe zudem weitere deutsche Unterstützung zugesagt, in enger Abstimmung mit europäischen und internationalen Partnern, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin mit. Selenskyi habe über die Auswirkungen der jüngsten Luftangriffe auf ukrainische Städte und kritische Infrastruktur berichtet. Beide wollten weiter in engem Kontakt bleiben, „auch mit Blick auf die globale Unterstützung für eine Friedenslösung“, hieß es.

Russland hatte die Ukraine bereits in den Tagen zuvor massiv mit Dutzenden Raketen und Marschflugkörpern angegriffen. Gestern hatten russische Luftangriffe Kiew auch am helllichten Tag erschüttert. Bis dahin ereigneten sich die meisten Luftangriffe meist nachts oder in den frühen Morgenstunden. Nach Angaben des ukrainischen Militärs feuerte Russland bei den Angriffen auf Kiew insgesamt elf Raketen ab. In der Nacht zum Sonntag registrierte die Ukraine die Rekordzahl von 54 abgefeuerten Kamikaze-Drohnen. Es gab Tote und Verletzte - unter anderem in Kiew.

Luftabwehrrakten über Kiew: Fragmente einer abgeschossenen Drohne ist unter anderem in ein Wohnhaus gestürzt.
Luftabwehrrakten über Kiew: Fragmente einer abgeschossenen Drohne ist unter anderem in ein Wohnhaus gestürzt.
Evgeniy Maloletka/AP
Zahlreiche ukrainische Luftabwehrraketen fangen eine Drohne über der Hauptstadt Kiew ab.
Zahlreiche ukrainische Luftabwehrraketen fangen eine Drohne über der Hauptstadt Kiew ab.
Evgeniy Maloletka/AP
Die ukrainische Luftabwehr fängt beim dritten russischen Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt innerhalb der letzten 24 Stunden eine Shahed-Drohne in der Luft ab.
Die ukrainische Luftabwehr fängt beim dritten russischen Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt innerhalb der letzten 24 Stunden eine Shahed-Drohne in der Luft ab.
Evgeniy Maloletka/AP
Zerstörung nach einem russischen Angriff auf Kiew.
Zerstörung nach einem russischen Angriff auf Kiew.
Roman Hrytsyna/AP
Rettungskräfte löschen in einem geparkten Auto ein Feuer, das nach einem russischen Luftangriff im Kiewer Pecherskyi-Viertel durch herabfallende Trümmer verursacht wurde.
Rettungskräfte löschen in einem geparkten Auto ein Feuer, das nach einem russischen Luftangriff im Kiewer Pecherskyi-Viertel durch herabfallende Trümmer verursacht wurde.
Roman Hrytsyna/AP