Russland Russland: Kremlkritiker Chodorkowski erneut schuldig gesprochen

Moskau/afp. - Der frühere russische Öl-Magnat Michail Chodorkowski ist in seinem zweiten Prozess von einem Moskauer Gericht schuldig gesprochen worden. Dies berichteten russische Nachrichtenagenturen am Montag. Dem Ex-Chef des inzwischen zerschlagenen russischen Ölkonzerns Yukos wurde in dem Verfahren vorgeworfen, 218 Millionen Tonnen Öl abgezweigt und illegal weiterverkauft zu haben. Das Strafmaß wurde zunächst nicht bekannt. Die Urteilsverkündung in dem Verfahren kann mehrere Tage dauern. Folgt das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft, wird Chodorkowskis erst 2017 aus der Haft entlassen.
Gleichfalls für schuldig befunden wurde am Montag Chodorkowskis mitangeklagter Geschäftspartner Platon Lebedew. In einem ersten Prozess waren beide bereits wegen Betrugs und Steuerhinterziehung bereits zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Chodorkowski sieht das Vorgehen gegen sich als politisch motiviert und hatte sich insbesondere gegen eine Vorverurteilung durch Russlands Regierungschef Wladimir Putin zur Wehr gesetzt.
Vor dem Gerichtsgebäude in Moskau versammelten sich 200 bis 300 Menschen, darunter viele Journalisten, da der Zugang zu dem Verfahren stark begrenzt war. Einige Unterstützer Chodorkowskis skandierten vor dem Justizgebäude «Freiheit für politische Gefangene» und «Russland ohne Putin».