Russischer Geheimdienst Russischer Geheimdienst: Division nach Tscheka-Chef benannt
Moskau - Zum Entsetzen von Menschenrechtlern hat sich eine Division des russischen Innenministeriums den Namen des Begründers des kommunistischen Geheimdienstterrors Felix Dserschinski gegeben. Präsident Wladimir Putin, selbst einst Geheimdienstchef, unterzeichnete ein entsprechendes Dekret, wie das Innenministerium auf seiner Internetseite mitteilte. Dserschinski (1877-1926) hatte die erste sowjetische Geheimpolizei Tscheka gegründet.
Menschenrechtler kritisierten die Namensgebung am Dienstag als Beleidigung für die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft. Dserschinski war auch Namenspatron des gefürchteten Wachregiments der Staatssicherheit der DDR.
Seit Jahren wird in Moskau darüber diskutiert, ein nach dem Zusammenbruch des Kommunismus gestürztes Dserschinski-Denkmal wieder auf der Lubjanka aufzustellen - dem Platz vor der berüchtigten Geheimdienstzentrale. Der elf Tonnen schwere „Eiserne Felix“ steht derzeit im Skulpturenpark Museon in Moskau neben anderen ausrangierten Denkmälern.
Moskaus Stadtparlament hatte vor einem Jahr rund 25 Millionen Rubel (506 000 Euro) für die Restaurierung der Bronzeskulptur freigegeben. (dpa)