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Rückführung in andere EU-Länder Rückführung in andere EU-Länder: Bamf-Chef Frank-Jürgen Weise beklagt Probleme

01.10.2016, 09:28
Der Leiter des Bamf und der Bundesagentur für Arbeit: Frank-Jürgen Weise.
Der Leiter des Bamf und der Bundesagentur für Arbeit: Frank-Jürgen Weise. dpa

Passau - Der Chef des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf), Frank-Jürgen Weise, beklagt Schwierigkeiten bei der Rückführung von Flüchtlingen in andere EU-Länder. Wenn jemand in einem anderen EU-Staat Asyl beantragt habe und dann nach Deutschland komme, werde versucht, ihn wieder zurückzuschicken - das scheitere aber immer wieder, sagte Weise der „Passauer Neuen Presse“ vom Samstag.

Die fraglichen Länder wollten oder könnten die Menschen häufig nicht aufnehmen. „Zum Teil erhalten wir noch nicht einmal eine Antwort von den zuständigen Behörden“, berichtete Weise. Er hoffe, dass sich künftig jeder in der EU „an das hält, was abgesprochen ist“.

„Wichtig, dass Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt bestehen können“

Seit Jahresbeginn habe seine Behörde bereits in rund 34.400 Fällen andere EU-Mitglieder gebeten, dort registrierte Asylbewerber zurückzunehmen. 18.000 Mal hätten die jeweiligen Staaten dem auch zugestimmt, doch nur in 2400 Fällen sei die Rückführung am Ende auch wirklich gelungen.

In Deutschland besuchen laut Weise derzeit rund 200.000 Flüchtlinge Sprach- und Integrationskurse. Es sei wichtig, „die Menschen so zu befähigen, dass sie auf dem Arbeitsmarkt bestehen“, sagte Weise, der auch Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA) ist. Er bekräftigte zugleich seine Auffassung, dass die große Zahl von Flüchtlingen vorerst keine steigende Arbeitslosigkeit verursachen wird. (afp)