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Rechtsextremismus Rechtsextremismus: Razzia bei der «Heimattreuen Deutschen Jugend»

09.10.2008, 08:00

Berlin/dpa. - Die Polizei hat in mehreren Bundesländern Objekte der rechtsextremen Jugendorganisation «Heimattreue Deutsche Jugend»(HDJ) durchsucht. Es bestünden «tatsächliche Anhaltspunkte, dass sich die HDJ gegen die verfassungsmäßige Ordnung richtet», begründete das Bundesinnenministerium am Donnerstag die Aktion. Die HDJ hatte im August durch ein Zeltlager in Mecklenburg-Vorpommern Schlagzeilen gemacht, in dem Kindern Nazi-Gedankengut nahegebracht wurde.

Die Berliner Polizei hatte am Morgen berichtet, in der Hauptstadtseien 15 Objekte überprüft worden, in Brandenburg 14 und inMecklenburg-Vorpommern 17. Das Bundeskriminalamt koordiniere diebundesweite Aktion wegen des Verdachts des Verstoßes gegen dasVereinsgesetz, hatte auch «Morgenpost Online», das Internet-Portalder «Berliner Morgenpost», zuvor gemeldet. Insgesamt würdenbundesweit mehr als 80 Wohnungen und Büroräume durchsucht worden.

Der Verein ist laut Bundesinnenministerium ein neonazistischausgerichteter Jugendverband: «Zunächst unpolitisch erscheinendeFreizeitaktivitäten - wie Zeltlager - dienen dazu, Kinder undJugendliche bereits in jungen Jahren an nationalsozialistischesGedankengut heranzuführen, um sie in ihrem späteren Leben zurechtsextremistisch Verblendeten zu machen.» Staatssekretär AugustHanning erklärte laut Mitteilung: «Die heutigen Durchsuchungen sollenuns Klarheit darüber verschaffen, ob sich die HDJ in aggressiv-kämpferischer Weise gegen die verfassungsmäßige Ordnung richtet oderihre Tätigkeit den Strafgesetzen zuwiderläuft.»