Radioaktiver Abfall Radioaktiver Abfall: Transport ohne Zwischenfälle in Frankreich

Koblenz/Bremen/dpa. - Der Zug, der Atommüll aus den Kraftwerken Stade, Brunsbüttel undMülheim/Kärlich transportiert, war für die WiederaufbereitungsanlageLa Hague in Nordfrankreich bestimmt. Ein für den 1. Oktober geplanterAtommülltransport war wegen der Anschläge in den USA abgesagt worden. Die am Mittwochmorgen begonnene Fahrt war auch in Rheinland-Pfalzimmer wieder von Protesten begleitet worden. Bei Neuwied blockiertenlaut Polizei acht Atomkraftgegner zehn Minuten lang die Gleise. Dannwurden sie von Polizisten weggetragen und vorübergehend festgenommen.Auch bei Maximiliansau und Schifferstadt nahm die Polizei siebenDemonstranten kurzzeitig fest. Im südlich von Wörth gelegenenHagenbach hatten sich laut Polizei etwa 25 Atomkraftgegner zu einerMahnwache versammelt. Die SPD-Landtagsfraktionen in Rheinland-Pfalz und dem Saarlandverlangten von der Bundesregierung einen befristeten Stopp dergeplanten Atommüll-Transporte mindestens bis Anfang 2002. DieForderung erhoben die innenpolitischen Sprecher der beiden SPD-Fraktionen, Carsten Pörksen (Rheinland-Pfalz) und Reinhold Jost(Saarland) in einem Schreiben an Bundesinnenminister Otto Schily(SPD) vom Mittwoch. Als Begründung führten sie die hohe Belastung derSicherheitsbehörden von Polizei und Bundesgrenzschutz auf Grund derTerroranschläge in den USA an. Hinzu kämen unter anderem diezusätzlich zu erwartenden Mehreinsätze durch die Euro-Bargeld-Einführung bis Ende des Jahres. Gegen den Atommüll-Transport war es schon in Norddeutschland zuProtesten gekommen. Kurz nach dem Start hatten Umweltschützer den Zugaus Brunsbüttel kurzzeitig gestoppt. Sie wurden von Polizei undBundesgrenzschutz (BGS) von den Gleisen getragen. Auch bei Buchholzin der Nordheide versuchten Demonstranten, den Atommüll-Transportaufzuhalten. Dort trug die Polizei drei Atomkraftgegner von denGleisen. Etwa 30 Menschen seien von der Polizei abgedrängt worden.Der Transport habe 20 Minuten still gestanden, sagte einPolizeisprecher. Ebenfalls etwa 30 Blockierer hatten sich inKirchweyhe bei Bremen versammelt.