Prozess Prozess: Ex-Verkehrsminister Krause erneut vor Gericht

Rostock/dpa. - Krause soll alsGeschäftsführer in den 90er Jahren Zahlungsverpflichtungen nichteingehalten haben. Dem Finanzamt soll er falsche Angaben über seineEinkünfte gemacht haben. Die Anklage wirft ihm ferner vor, seineFirma habe monatelang keine Sozialversicherungsbeiträge bezahlt undden Konkurs verschleppt.
Krause war Ende 2002 zu einer Haftstrafe von drei Jahren und neunMonaten verurteilt worden. Der Hauptanklagepunkt lautete damalsUntreue. Dabei ging es einen Millionenkredit der BayerischenLandesbank. Krause legte erfolgreich Revision ein, das Urteil wurde2004 vom Bundesgerichtshof in Leipzig aufgehoben. Das Verfahren wegenUntreue wurde wegen Verjährung eingestellt, die übrigen Anklagepunktezur Neuverhandlung nach Rostock zurückverwiesen. Krause kritisiertedie lange Verfahrungsdauer: «Nachdem der BGH das Rostocker Urteilaufgehoben hatte, war klar, dass ich zu Unrecht verurteilt wordenbin», sagte Krause am Freitag der dpa. «Ich bin nicht in derErwartung, dass ich in Rostock etwas zu erwarten habe.»
Krause war von 1991 bis 1993 Bundesverkehrsminister und stolperteüber die so genannte Putzfrauenaffäre. Seine Frau hatte vomArbeitsamt Zuschüsse für eine Haushaltshilfe kassiert.