Protest gegen Kieg im Irak Protest gegen Kieg im Irak: 150000 Menschen gehen an einem Wochenende auf Straße

Berlin/dpa. - Mit Demonstrationen, Mahnwachen und Menschenketten haben in Deutschland am Wochenende erneut mehr als 150 000 Menschen gegen den Krieg im Irak protestiert. Die größte Kundgebung gab es wieder in Berlin, wo sich am Samstag etwa 40 000 Kriegsgegnerversammelten. Auch in Frankfurt, Nürnberg, Köln, Hamburg undStuttgart gingen am ersten Kriegswochenende Zehntausende auf dieStraße.
In ganz Deutschland hatten Friedensgruppen, Gewerkschaften,Parteien und Organisationen wie «Attac» zu den Protesten aufgerufen.Die Veranstaltungen verliefen friedlich - nur in Stuttgart kam es beieiner Demonstration von rund 700 Kriegsgegnern vor der europäischenKommandozentrale der US-Streitkräfte (EUCOM) zu vereinzeltenRangeleien mit der Polizei.
Nach einer Kundgebung auf dem Berliner Alexanderplatz zogen rund40 000 Demonstranten in Richtung Brandenburger Tor. Auf zahlreichenTransparenten forderten sie unter anderem «Stoppt den Krieg» und«Sperrt den Luftraum für US-Bomber». In Frankfurt/Main versammeltensich rund 30 000 Kurden, um gegen einen Einmarsch türkischer Truppenim Nord-Irak zu demonstrieren. Die Demonstranten verlangten auch dieFreilassung des Führers der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei(PKK), Abdullah Öcalan.
In Stuttgart, Köln und Hamburg demonstrierten jeweils rund 10 000Menschen gegen den amerikanisch-britischen Militärschlag, in Nürnbergwaren es 11 000 Menschen. In Heidelberg protestierten etwa 7000Demonstranten vor dem weiträumig abgesperrten Hauptquartier der US-Landstreitkräfte in Europa. In Hamburg wurden Worte des Sängers undUNICEF-Botschafters Harry Belafonte verlesen: «Der Einsatz derDemonstranten ist gerecht, der US-Krieg ist es nicht.»
Weitere Proteste gab es unter anderem in Düsseldorf, Bonn,Bielefeld, Jena, Karlsruhe, Kiel, München, Würzburg und Osnabrück. Zueiner Sitzblockade kam es vor der US-Airbase in Spangdahlem beiBitburg in der Eifel. Die Polizei ließ die von etwa 20 Demonstrantenbesetzte Bundesstraße vor der Airbase räumen, als die KriegsgegnerMilitärfahrzeuge an der Weiterfahrt hinderten. Es gab mehrereAnzeigen wegen Nötigung.