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Porträt Porträt: Peter Kaminski

19.02.2004, 15:58

Leipzig/dpa. - Mit der Suspendierung von Stadtkämmerer Peter Kaminski (CDU) nach einer Finanz- und Parteispendenaffäre verlässt ein ausgewiesener Fachmann das Leipziger Rathaus. Zuletzt war es einsam um ihn geworden, denn die eigene Partei hatte ihn längst fallen gelassen.

Kaminski war lange Zeit außerhalb der Amtsstuben kaum mehr als seinen Parteifreunden bekannt. Er stand im Schatten der «Lichtgestalt» Wolfgang Tiefensee (SPD). Gegen ihn hatte der Mann aus der Niederlausitz im Wahlkampf um das Amt des Oberbürgermeisters 1998 eine deutliche Niederlage einstecken müssen.

Tiefensee holte den heute 49-jährigen Finanzexperten nach seinem Wahlsieg 1998 erneut in das Amt eines Bürgermeisters und Beigeordneten für Finanzen. Schon zu DDR-Zeiten hatte der Diplom- Ökonom zwischen 1984 und 1989 Erfahrungen als Stadtbezirksrat für Finanzen in der Messestadt gesammelt. Nach der Wende trat er 1990 das Amt eines Stadtrates für Finanzen an und wurde schließlich Beigeordneter.

Kaminski hatte bei den Wahlen 1998 mit einem umfangreichen Programm für sich geworben, das Wirtschaftsförderung, Arbeitsplätze, Sicherheit und Verbesserung der Infrastruktur in den Mittelpunkt rückte. Im Zusammenhang mit diesen Wahlen steht aber auch ein Teil der Vorwürfe, die sich jetzt gegen den Stadtkämmerer richten.

Kollegen und Mitarbeiter Kaminskis sprachen stets von der Fachkompetenz, durch die sich der Kämmerer auszeichne: «Kaminski genießt einen exzellenten Ruf als Kämmerer.» Öffentliches Auftreten sei allerdings nicht die Sache Kaminskis. Er arbeite lieber intensiv im Hintergrund. Lob fand in seiner Umgebung auch das gesellschaftliche Engagement des Kämmerers. So setze sich der verheiratete Vater dreier Kinder als Schatzmeister eines unabhängigen Vereins für die Olympia-Bewerbung seiner Stadt ein.