Porträt Porträt: Nobelpreisträger Wolfgang Ketterle
Hamburg/dpa. - Auch im Max-Planck-Institut für Quantenoptik inGarching knallten am Dienstag die Sektkorken: Dort hat derdiesjährige Physik-Nobelpreisträger Wolfgang Ketterle 1986 seineDoktorarbeit mit der Topnote «summa cum laude» abgeschlossen. VonBeginn seiner Karriere an zählte er zu den besten Physikstudenten derTechnischen Universität München, sagte Ketterles spätererDoktorvater, Prof. Herbert Walther vom Max-Planck-Institut fürQuantenoptik der dpa. «Er steht mit beiden Beinen auf der Erde, hatengagiert geforscht und die Kollegen unterstützt.» Mittlerweile hatKetterle für seine Arbeiten zahlreiche internationale Auszeichnungenbekommen.
Der am 21. Oktober 1957 in Heidelberg geborene Ketterle hat nachseinen Forschungsarbeiten in München, Heidelberg und wieder Münchenam amerikanischen Elite-Institut Massachusetts Institute ofTechnology (MIT) einen kometengleichen Aufstieg hinter sich. Binnenkurzer Zeit wurde er dort vom «assistant professor» zum Inhaber einesder begehrten Stiftungslehrstühle - «an allen amerikanischen Kollegenvorbei», sagte Walther. «Aber diese Karriere war vorgezeichnet.»
Dazu beigetragen habe sicherlich auch, dass die deutsche Max-Planck-Gesellschaft Ketterle mit dem Angebot eines Direktorenpostensnach Deutschland zurückholen wollte. «Die Ablehnung unseres Rufes hatuns sehr Leid getan.» Ketterle lebt mit Frau und zwei Kindern seit1990 in Amerika. Unter Kollegen gilt er als ebenso kompetent wiefreundlich.