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Porträt Porträt: Klaus Scharioth - krisenerfahrener Staatssekretär im Auswärtigen Amt

29.11.2005, 07:03

Berlin/dpa. - Derbreiten Öffentlichkeit wurde der silberhaarige Diplomat vor allemdurch seinen Einsatz nach der Tsunami-Katastrophe in Südasienbekannt, als er die deutschen Medien aus dem Berliner Krisenstabheraus über das Schicksal der anfänglich mehr als 1000 vermisstendeutschen Touristen unterrichten musste. Nun leitet der 59-Jährigeden Krisenstab der Bundesregierung, der sich seit dem Wochenende umdie Rettung der im Irak vermissten Deutschen bemüht.

«Oberste Priorität haben Leben und Unversehrtheitder Betroffenen. Die Bundesregierung richtet ihre Anstrengungendarauf, sie baldmöglichst in Sicherheit zu bringen», so umriss einSprecher des Auswärtigen Amtes in der Nacht zum Dienstag die Aufgabedes von Scharioth geleiteten Krisenstabes in Berlin.

Doch Scharioths Tage als Staatssekretär in der Hauptstadt sindgezählt: Schon bald soll er als Botschafter nach London gehen. Wie eshieß, auf besonderen Wunsch von Bundeskanzlerin Angela Merkel, dieihn nicht auf dem ursprünglich vorgesehenen Posten in Washingtonsehen wollte, da er ihr zu SPD-nah und amerikakritisch galt.

Der gebürtige Essener Scharioth trat 1976 in den AuswärtigenDienst ein. Vorbereitet war er durch neun Studienjahre derRechtswissenschaften, Politologie, Psychologie und Soziologie inBonn, Freiburg, Genf und Idaho/USA. Zusätzlichen Schliff für seineDiplomatenlaufbahn holte er sich nach der ersten juristischenStaatsprüfung durch ein Studium der Internationalen Beziehungen, desVölkerrechts und der Internationalen Wirtschaft.

Dem Auswärtigen Amt diente Scharioth unter anderem in Ecuador, beiden Vereinten Nationen in New York sowie in Brüssel. 1999 wurde erPolitischer Direktor des AA, ehe er im November 2002 zumStaatssekretär aufstieg.