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Porträt Porträt: Georg Milbradt

19.09.2004, 18:29

Dresden/dpa. - Zweieinhalb Jahre nach seinem Amtsantrittmusste Georg Milbradt jetzt die erste Niederlage alsMinisterpräsident einstecken. Unter seiner Führung hat dieerfolgsverwöhnte CDU erstmals in der Geschichte des Freistaates beieiner Landtagswahl die absolute Mehrheit verfehlt. Will der besiegteSpitzenkandidat weiter an der Spitze der Regierung bleiben, muss ersich einen Koalitionspartner suchen. Gedanken darüber hatte der 59-Jährige vor der Wahl siegesgewiss weit von sich gewiesen.

Hinter Milbradt liegt eine Karriere in Sachsen mit Auf und Ab:Nach der Wende holte der damalige Ministerpräsident Kurt Biedenkopfder Stadtkämmerer von Münster und promovierten Volkswirt alsFinanzminister an die Elbe. Zusammen brachten sie den Freistaat aufstrikten Sparkurs. Milbradt galt lange als Kronprinz. Vor mehr alsdrei Jahren kam jedoch das Zerwürfnis im Streit um die Führung derCDU. Biedenkopf entließ seinen Minister kurzerhand.

Gut 15 Monate vergingen zwischen Sturz und Aufstieg. Milbradt -seit 1973 in der CDU - brachte sich über die Wahl zum Landeschef derCDU in Position für das Amt des Regierungschefs. Als Biedenkopf 2002affärenbelastet und nach Druck aus den eigenen Reihen zurücktrat,wurde Milbradt dessen Nachfolger. Ihm blieben knapp vier Monate biszur ersten großen Bewährungsprobe: In der Hochwasserkatastrophe vomAugust 2002 wurde Milbradt als Krisenmanager bundesweit bekannt.Milbradt ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne.