Polizei: Polizei: Angriffe auf Bundespolizisten nehmen zu

Hamburg/ddp. - Nach einer Auswertung des Bundespolizeipräsidiums inPotsdam stieg die Zahl der angegriffenen Polizisten im Vergleich zu2008 um 58 Prozent von 985 auf 1555 Beamte, wie dasNachrichtenmagazin am Samstag vorab berichtete. Die Zahl derAngreifer nahm um 65 Prozent auf 1228 Personen zu. Dies seien soviele Attacken wie noch nie seit Beginn der statistischen Auswertungim Jahr 2000. In den drei Vorjahren habe die Zahl der Täter zwischen700 und 800 gelegen.

Besonders massiv ist dem Bericht zufolge die Zunahme bei denVerletzten: 462 Polizisten trugen Blessuren davon, das sind 130Prozent mehr als 2008. Die meisten Übergriffe geschahen an Freitagenund Samstagen, häufig hatten die Täter getrunken. Etwa ein Viertelder Täter konnte die Bundespolizei nicht fassen.

Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), KonradFreiberg, sagte dem «Spiegel»: «Die Polizei wird immer mehr zurZielscheibe von Leuten, die ihren Frust und Hass abreagieren wollen.»

Der Bundesrat hatte sich am Freitag einer Gesetzesinitiative vonBayern und Sachsen angeschlossen, die Widerstand gegen dieStaatsgewalt strenger ahnden wollen. So soll der Strafrahmen auf biszu drei Jahre Freiheitsstrafe erhöht werden. Außerdem sollen beibesonders schweren Fällen mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren auchAngriffe mit sogenannten gefährlichen Werkzeugen erfasst werden.