1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Politik
  6. >
  7. Politiker: Politiker: Hirnoperation von Gregor Gysi ist erfolgreich verlaufen

Politiker Politiker: Hirnoperation von Gregor Gysi ist erfolgreich verlaufen

16.11.2004, 21:19
Gregor Gysi (Foto: MZ-Archiv)
Gregor Gysi (Foto: MZ-Archiv) dpa

Berlin/dpa. - Der PDS-Politiker Gregor Gysi hat dengefährlichen Eingriff an seinem Gehirn gut überstanden. Die Operationsei nach Angaben des behandelnden Arztes Prof. Siegfried Vogelerfolgreich verlaufen, teilte PDS-Sprecher Hendrik Thalheim amDienstag mit. Dem 56-Jährigen ist ein kaputtes Blutgefäß in derlinken Gehirnhälfte - eine sackartige Ausstülpung einer Arterie imGehirn (Aneurysma) - mit einem Titanklipp abgeklemmt worden.

Gysi gehe es den Umständen entsprechend gut, erklärte Thalheim.Vogel habe sich mit den Ergebnissen der dreistündigen Operationzufrieden gezeigt. «Die Operation ist planmäßig und ohneKomplikationen verlaufen», sagte der Neurochirurg.

Der Eingriff machte eine partielle Öffnung der Schädeldeckenotwendig, die aber auf Grund modernster Operationstechnik auf einMinimum beschränkt werden konnte. Gysi befinde sich auf derIntensivstation. «Es ist damit zu rechnen, dass er bei weiterempositiven Verlauf diese bald verlassen kann und sich schnell von derOperation erholen wird», so Thalheim.

Gysi, der sich in diesem Jahr bereits drei Mal nach einem leichtenHerzinfarkt und einem leichten Hirnschlag im Krankenhaus behandelnlassen musste, hatte vor der Operation Todesangst eingestanden. «Aberich habe keine Wahl», sagte der PDS-Politiker dem «Berliner Kurier»(Dienstag) vor der Operation. Wenn die Blutblase nahe seinesSprachzentrums nicht entfernt würde, «besteht die Gefahr, dass dasGefäß irgendwann platzt und ich einfach tot umfalle», schilderte Gysiseine Erkrankung. «Vielleicht erst in ein paar Jahren, vielleichtaber auch schon morgen.»

Der 56-Jährige ließ sich im Berliner Gertrauden-Krankenhaus vondem Neurochirurgen Vogel - der Kapazität der DDR auf diesem Gebiet -operieren. Dieser habe ihn auf die lebensgefährlichen Folgen einessolchen Eingriffs hingewiesen, sagte der PDS-Politiker. Vogel sagteder «Berliner Morgenpost» (Mittwoch), die größte Gefahr bei einersolchen Gefäßausbuchtung sei, dass das Gefäß platze und innereBlutungen im Kopf auslöse. 15 Prozent der Betroffenen stürben primärdaran, bei weiteren 50 Prozent komme es später wieder zu Blutungen,wodurch nochmals 25 Prozent sterben, sagte Vogel.