Parteitag in Weinheim Parteitag in Weinheim: Frank Franz ist neuer NPD-Chef

Weinheim - Die rechtsextreme NPD hat den Saarländer Frank Franz zu ihrem neuen Bundesvorsitzenden gewählt. Der 35-Jährige löst den bisherigen Parteichef Udo Pastörs ab, der Landtagsabgeordneter in Mecklenburg-Vorpommern ist. Wie die NPD auf ihrer Internetseite mitteilte, wurde Franz am späten Samstagabend beim Bundesparteitag in Weinheim mit großer Mehrheit gewählt.
Das zweitägige Treffen der Rechtsextremisten wurde am Samstag von Protesten begleitet, auch für Sonntag war eine Demonstration angekündigt. Rund 400 Demonstranten haben am Samstag in Weinheim in Baden-Württemberg gegen den Bundesparteitag der rechtsextremen NPD protestiert. Die Stadt hatte den Rechtsextremen nach einer Gerichtsanordnung kurzfristig die Stadthalle überlassen müssen. Die Polizei, die nach eigenen Angaben mit rund 200 Beamten im Einsatz war, sperrte das Areal ab. Vereinzelt kam es aber zu Störungen. Zwei Gegendemonstranten wurden vorläufig festgenommen, wie die Polizei am Samstagnachmittag berichtete. Auch für Sonntag wurden wieder Proteste in Weinheim erwartet.
Beim Eintreffen der Teilnehmer umzingelten Demonstranten Autos und versuchten, die Zufahrt zur Stadthalle zu blockieren, wie eine Sprecherin der Polizei berichtete. Protestler versuchten auch, NPD-Mitglieder zu attackieren.
Zu der Protestaktion hatten Anti-Rechts-Bündnisse und Parteien aufgerufen. Auf Transparenten war zu lesen: „Keine Nazis in Weinheim“ oder „Für ein buntes Weinheim“. Die Stadt hatte versucht, den Parteitag zu verhindern, und argumentiert, die Stadthalle sei an allen Novemberwochenenden bereits belegt oder geschlossen. Der Verwaltungsgerichtshof hatte die Absage zunächst für rechtmäßig erklärt, der Staatsgerichtshof kippte jedoch diese Entscheidung. (dpa)