Pakistan Pakistan: Khan dementiert Weitergabe von Atomtechnologie

Islamabad/dpa. - Der frühere Chefentwickler des pakistanischen Atomwaffenprogramms, Abdul Qadeer Khan, hat nach Aussage eines Oppositionspolitikers dementiert, Atomtechnologie weitergegeben zu haben. Der Vorsitzende der islamistischen Parteienallianz MMA, Qazi Hussain Ahmed, sagte dem privaten Fernsehsender Geo am Dienstag, er habe mit Khan telefoniert. Dabei habe Khan Angaben aus der pakistanischen Regierung zurückgewiesen, wonach er die illegale Weitergabe von Atomgeheimnissen an Iran, Libyen und Nordkorea unter Eid gestanden habe.
Khan war am Samstag von seinem Posten als Regierungsberater im Ministerrang entbunden worden. Qazi sagte, Khan dürfe sein Anwesen nicht verlassen und keinen Besuch empfangen. Die Armee hat eigenen Angaben zufolge Soldaten an Khans Anwesen postiert, um dessen Sicherheit zu verstärken. Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf will sich nach dem am Mittwoch endenden muslimischen Opferfest in einer Ansprache an die Nation zu den Vorgängen äußern. Für Freitag hat die MMA zu einem Generalstreik aufgerufen.
Khan wird als «Vater der pakistanischen Atombombe» und Nationalheld verehrt. Neben Khan gelten sechs Mitarbeiter der von ihm gegründeten Atomforschungslabors KRL als Hauptverdächtige in dem Skandal um die Weitergabe der brisanten Technologie. Sie sind nach Angaben der Armee in «Schutzhaft». Khan hatte das pakistanische Atomwaffenprogramm bis 2001 geleitet und war dann zum Nuklearberater der pakistanischen Regierung berufen worden.