Pakistan Pakistan: Armee rückt gegen Islamisten an der Grenze vor

Islamabad/dpa. - Die pakistanische Armee hat am Donnerstag an der Grenze zu Afghanistan eine Großoffensive gegen Kämpfer der radikalislamischen Taliban und des Terrornetzwerks El Kaida begonnen. Armeesprecher Shaukat Sultan sagte, die Aktion richte sich gegen «ausländische» Terroristen. Mindestens 15 Einheimische seien festgenommen worden, jedoch keine Ausländer. Die Soldaten seien bei der Operation unter Beschuss gekommen.
Unterstützt von rund 20 Kampfhubschraubern, hätten die Soldaten in der Gegend westlich von Wana im Stammesgebiet Süd-Wasiristan bei Razzien von Haus zu Haus nach Extremisten gesucht, berichteten Augenzeugen. In dem Gebirgsdörfchen Kaloo Shah seien drei Häuser von Stammesführern zerstört worden, die verdächtigt werden, El-Kaida- Leuten Unterschupf zu gewähren. Es seien immer wieder Explosionen zu hören gewesen. Der Weiler mit rund 20 Häusern sei von der Armee abgeriegelt worden. Truppen hätten auf umliegenden Berggipfeln Stellung bezogen. Laut Sultan kam es auch zu Feuergefechten. Die Soldaten seien von Stammesangehörigen beschossen worden.
In der entlegenen Grenzregion gruppieren sich El-Kaida- und Taliban-Kämpfer nach afghanischen Angaben neu. Erst im Oktober hatten pakistanische Soldaten bei einer Großoperation in derselben Gegend acht mutmaßliche Extremisten getötet und 18 festgenommen. Zwei pakistanische Soldaten waren dabei ums Leben gekommen. Seit dem Sturz des Taliban-Regimes in Afghanistan durch die US-geführten Koalitionstruppen Ende 2001 hat Pakistan insgesamt mehr als 500 mutmaßliche Taliban- und El-Kaida-Kämpfer festgenommen und an die USA überstellt.