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Österreich Österreich: Habsburger wollen ihr enteignetes Vermögen zurück

09.05.2003, 15:05

Wien/dpa. - Die ehemalige Kaiserdynastie Habsburg will vom Staat Österreich ihr enteignetes Vermögen zurück. Einen entsprechenden Antrag habe die Familie Habsburg-Lothringen beim österreichischen Entschädigungsfonds gestellt, berichteten die Zeitungen am Freitag in Wien. Allein die zurückverlangten 20 000 Hektar Wald werden mit einem Wert von 200 Millionen Euro angegeben. Daneben gehe es um «zwei, drei Häuser», unter ihnen das vor den Toren Wiens gelegene Schloss Laxenburg. Aus dem Entschädigungsfonds werden vornehmlich an jüdische Personen Zahlungen geleistet, deren Besitz in der Nazizeit widerrechtlich enteignet worden war.

Die Habsburger waren 1919 bei der Bildung der Ersten Republik in Österreich gezwungen worden, auf alle Herrschaftsansprüche zu verzichten. Ihr Besitz wurde enteignet. Das reine Familienvermögen wurde jedoch 1935 wieder zurückgegeben. Nach dem «Anschluss» Österreichs an Nazi-Deutschland wurde dieser Besitz 1939 erneut verstaatlicht. Die Habsburg-Familie will jetzt die Rückgabe dieses Familienbesitzes mit der Begründung erreichen, sie seien wegen ihres Widerstandes gegen Hitler-Deutschland enteignet worden. Die ehemaligen Kaiserresidenzen Hofburg und Schloss Schönbrunn fallen nicht unter die neuen Forderungen.