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Oppositionspolitiker triumphiert bei Präsidentenwahl in Südkorea

19.12.2007, 13:59

Seoul/dpa. - Bei der Präsidentenwahl in Südkorea hat sich der konservative Oppositionspolitiker Lee Myung Bak am Mittwoch zum Sieger erklärt. Er wolle allen Südkoreanern bescheiden dienen und sich für die Ankurbelung der Wirtschaft einsetzen.

Das sagte der frühere Spitzenmanager beim Mischkonzern Hyundai und Oberbürgermeister von Seoul. «Ich will auch die Harmonie und Integration der gespaltenen Gesellschaft fördern.» Sein größter Rivale Chung Dong Young von der regierungsnahen Vereinigten Neuen Demokratischen Partei gestand seine Niederlage ein. Er wolle sich der Entscheidung der Wähler beugen. Das Präsidialamt in Seoul gratulierte Lee zum Wahlsieg.

Mit dem Sieg Lees sind die Weichen für einen Machtwechsel nach fast zehn Jahren Regierung unter einem liberalen Präsidenten gestellt. Der Kandidat der Großen Nationalpartei, der in Südkorea den Ruf als politischer Macher genießt und den Spitznamen «Bulldozer» hat, galt bereits vor den Wahlen als klarer Favorit. Er profitierte dabei vor allem von der Unbeliebtheit der Regierung um Präsident Roh Moo Hyun, der Ende Februar nach fünf Jahren aus dem Amt scheidet.

Allerdings ist Lee nicht unumstritten. In den nächsten Wochen steht ihm ein unabhängiges Ermittlungsverfahren wegen des Vorwurfs des Finanzbetrugs bevor. Lee hatte für den Fall des Wahlsiegs erklärt, das Amt nicht anzutreten, sollte ihm ein Vergehen nachgewiesen werden. Nach Auszählung von mehr als 70 Prozent der Stimmzettel entfielen auf Lee 47,5 Prozent der Stimmen. Chung konnte demnach knapp 27,1 Prozent auf sich vereinigen.