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Nuklear-Waffen Nuklear-Waffen: Iran weist Berichte über Atomanlagen zurück

13.12.2002, 14:32
Vermutete Atomanlagen. (Grafik: dpa)
Vermutete Atomanlagen. (Grafik: dpa) dpa

Teheran/Washington/dpa. - Die Regierung in Teheran hat am Freitag amerikanische Berichten über angebliche geheime Atomanlagen in der Islamischen Republik entschieden zurückgewiesen. Die Behauptungen seien nur die Wiederholung «altbekannter Propaganda mit dem Ziel, die Welt von den zionistischen (israelischen) Drohungen gegen die Region zu diesem sensiblen Zeitpunkt abzulenken», zitierte die offizielle Nachrichtenagentur IRNA den Außenamtssprecher Hamid-Resa Assefi. Regierungssprecher Abdullah Ramesansadeh betonte, dass alle Atomanlagen des Landes ausschließlich friedlichen Zwecken dienten und unter der Kontrolle der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) stünden.

Nach Angaben des amerikanischen Nachrichtensenders CNN haben die USA Beweise für den Bau bisher geheimer großer Atomanlagen in Iran. Wie CNN am Donnerstag unter Berufung auf US-Regierungsbeamte berichtete, zeigen kommerzielle Satellitenbilder vom September eine nukleare Einrichtung nahe der zentraliranischen Stadt Natanz und eine weitere bei Arak. Die Größe und Art der Anlagen legten nach Auffassung von amerikanischen Atomexperten den Verdacht nahe, dass Iran dabei sein könnte, eine nukleare Waffe zu bauen.

«Es sieht ganz danach aus, als ob Iran an sehr großen Nukleareinrichtungen arbeitet, die der Gewinnung von Material zum Atomwaffenbau dienen könnten», zitierte CNN den Atomexperten David Albright vom Institut für Wissenschaft und Internationale Sicherheit (ISIS), das dem Sender zufolge die Fotos analysiert hat. Wie es weiter bei CNN hieß, bestätigte ein IAEO-Sprecher in Wien, dass man sich um eine Inspektion der Anlagen bemühe, aber bisher von Teheran abgewiesen worden sei.

   Iran, eines der ölreichsten Länder der Welt, baut mit russischer Hilfe ein Kernkraftwerk in der Hafenstadt Buschir am Persischen Golf. Der erste 1000-Megawatt Reaktor soll im September kommenden Jahres den Betrieb aufnehmen. Der Bau war unter der Schah-Regierung in den 70er Jahren von der zu Siemens gehörenden Kraftwerk Union begonnen worden. Die USA haben Russland mehrfach vergeblich gedrängt, die Atom-Kooperation mit Iran zu beenden. US-Präsident George W. Bush zählt Iran neben dem Irak und Nordkorea zur «Achse des Bösen».