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Niederländisches TV will Anti-Islam-Film nicht zeigen

07.03.2008, 13:39

Den Haag/dpa. - Der bereits vor der Veröffentlichung umstrittene Film des islamfeindlichen niederländischen Abgeordneten Geert Wilders über den Koran wird in den Niederlanden wohl nicht im Fernsehen zu sehen sein.

Weder private noch öffentliche Fernsehanstalten wollten seinen Film aussenden, sagte Wilders am Freitag nach Gesprächen mit den Sendern. Er habe aber bereits eine Internetseite reserviert, auf der der Streifen von Ende des Monats an zu sehen sein soll.

Der Film, dessen Inhalt bislang völlig unbekannt ist, sorgt seit Monaten für Aufregung. Wegen Wilders' bisheriger kontroverser Äußerungen zum Islam wird erwartet, dass es ihm auch in seinem Film vor allem um Provokation geht. Der Abgeordnete hatte in der Vergangenheit zum Beispiel ein Verbot des Korans gefordert, den er mit Adolf Hitlers antisemitischer Hetzschrift «Mein Kampf» verglich. Zudem bezeichnete er den Propheten Mohammed als «Barbaren».

Die Regierung in Den Haag fürchtet wegen des Films Racheakte von Muslimen in den Niederlanden und gegen niederländische Einrichtungen in anderen Staaten. Am Donnerstag war die Terroralarmstufe von «begrenzt» auf «substanziell» - die zweithöchste - erhöht worden, was jedoch nicht nur mit dem angekündigten Wilders-Film begründet wurde.

Die Regierung hat Wilders wiederholt ermahnt, die Freiheit der Meinungsäußerung nicht zu missbrauchen und Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit zu zeigen. Wilders beschimpfte Ministerpräsident Jan Peter Balkenende daraufhin als «ängstlich und feige».