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News-Ticker Terror in Paris News-Ticker Terror in Paris: Bis zu 100 tote Geiseln in der Konzerthalle

13.11.2015, 22:26
Chaotische Szenen in den Straßen von Paris
Chaotische Szenen in den Straßen von Paris AFP Lizenz

Hier geht es zu den Ereignissen von Samstag.

In der Pariser Konzerthalle Bataclan wurden bis zu 100 Geiseln ermordet. Die Halle ist mittlerweile von der Polizei gestürmt worden, 1500 Menschen waren bei dem Konzert.

In der Nähe des Stadions soll es während des Länderspiels drei Explosionen gegeben haben.

Die Anschläge erfolgten nach derzeitigen Berichten an sieben verschiedenen Orten.

Die Lage ist immer noch unübersichtlich. Mindestens 120 Menschen sind nach jetzigem Stand ums Leben gekommen, darunter vier Terroristen.

Lesen Sie die weiteren Entwicklungen zu den Anschlägen im News-Ticker:

+++03:05 Uhr: Hollande: Erbarmungsloser Kampf gegen den Terrorismus+++

Frankreichs Staatschef François Hollande hat nach der Anschlagsserie in Paris einen „erbarmungslosen“ Kampf gegen den Terrorismus ausgerufen. „Wir wollten hier sein, zwischen denen, die grauenvolle Dinge gesehen haben, um zu sagen, dass wir den Kampf führen werden, der erbarmungslos sein wird“, sagte Hollande am frühen Samstagmorgen vor der Konzerthalle Bataclan.

+++02:53 Uhr: Sicherheitslage der Bundesrepublik wird analysiert+++

Deutsche Sicherheitsbehörden analysieren nach den Attentaten mit mehr als 100 Toten in Paris die Gefährdungslage in der Bundesrepublik. „Deutschland steht unverändert im Fadenkreuz des internationalen Terrorismus“, erklärte das Bundesinnenministerium am frühen Samstagmorgen in Berlin.

Die Sicherheitsbehörden stünden mit den französischen Sicherheitsbehörden im engen Austausch. Innenminister Thomas de Maizière habe seinem französischem Amtskollegen jegliche Unterstützung angeboten - darunter war auch Hilfe durch deutsche Spezialkräfte.

+++02:08 Uhr: Die deutschen Fußball-Nationalspieler werden in mehreren Kleinbussen aus dem Stade de France befördert+++

Die deutschen Fußball-Nationalspieler sollen nach den Terroranschlägen in Paris offenbar in mehreren Kleinbussen aus dem Stade de France befördert werden. Dem Vernehmen nach wurde eine Fahrt im Mannschaftsbus des Weltmeisters aus Sicherheitsgründen als nicht sinnvoll eingeordnet. Der schwarze Teambus ist sehr auffällig, auf ihm prangt groß der Schriftzug „Die Mannschaft“. Das Teamhotel ist weit rund eine halbe Stunde Fahrzeit von der EM-Arena entfernt.

+++01:59 Uhr: Augenzeugen berichten von der Geiselnahme im Konzertsaal Bataclan+++

Bei dem Terrorangriff auf die Konzerthalle „Bataclan“ in Paris gab es nach einem Augenzeugenbericht mindestens zwei Täter, die mehr als 10 Minuten lang wild um sich schossen.
Der Journalist Julien Tierce vom Radiosender Europe 1, der am Freitagabend selbst im Saal war, berichtete: „Das Konzert lief schon, als mehrere Leute mit Waffen eingedrungen sind. Es waren zwei oder drei Leute, die nicht maskiert waren. Sie hatten Maschinengewehre wie Kalaschnikows dabei und haben sofort angefangen, wild um sich zu geschossen.“

Weiter erzählte Tierce: „Das hat 10, 15 Minuten gedauert. Das war von extremer Gewalt. Es gab Panik. Alle sind Richtung Bühne gerannt. Die Attentäter hatten Zeit, mindestens drei Mal nachzuladen. Sie waren nicht maskiert. Sie traten sehr beherrscht auf. Sie waren sehr jung.“

+++01:47 Uhr: Hollande auf dem Weg zum Konzertsaal Bataclan+++

Frankreichs Präsident François Hollande und Regierungschef Manuel Valls sind zu dem am Freitag von Terroristen überfallenen Club „Bataclan“ gefahren. Das teilte der Élyséepalast in Paris mit.

+++01:44 Uhr: Hollande sagt Teilnahme am G-20-Gipfel ab+++

Angesichts der Anschlagsserie in Paris hat Frankreichs Staatspräsident François Hollande am Freitag seine Teilnahme am G-20-Gipfel abgesagt, der am Sonntag im türkischen Antalya beginnt. Das gab das Präsidentenbüro in der Nacht zum Samstag bekannt.

+++01:30 Uhr: Flughäfen bleiben offen+++

Das französische Außenministerium teilt mit, dass die Flughäfen offen bleiben und Flüge und Züge weiter verkehren.

+++01:06 Uhr: Geiselnahme beendet -100 tote Geiseln+++

Die französische Polizei hat kurz nach Mitternacht in Paris die Geiselnahme im Konzertsaal Bataclan beendet, wie ein Reuters-Reporter berichtet. Offenbar gibt es 100 Tote unter den Geiseln. Zwei Geiselnehmer wurden nach einem Bericht des TV-Senders BFM getötet. Ein Augenzeuge hatte berichtet, die Angreifer hätten „Allah Akbar“ (Gott ist groß) gerufen und in die Menge geschossen.

+++00:58 Uhr: Hilfe für Fans ohne Hotel+++

Im Internet organisiert sich Hilfe für auswärtige Gäste. Unter dem Twitter-Hashtag „porteouverte“ (offene Tür) boten Pariser in der Nacht zum Samstag unter anderem Fans der deutschen Fußball-Nationalmannschaft Unterschlupf in ihren Wohnungen an. Die Zeitung „Le Figaro“ und zahlreiche weitere Nutzer wiesen auf das Schlagwort hin. Einige Nutzer warnten allerdings, konkrete Adressen könnten Angreifern ein Ziel bieten.

+++00:45 Uhr: Polizeizugriff auf Konzerthalle - Explosionen hörbar+++

Aus der Konzerthalle Bataclan sind Explosionen zu hören. Dort haben Attentäter zahlreiche Geiseln genommen. In der Umgebung sind auch Schüsse zu hören. Präsident Hollande hatte zuvor einen Polizeieinsatz angekündigt.

+++00:42 Uhr: Angriffe an sieben Orten+++

Bei der Terrorserie am Freitag in Paris gab es Angriffe an mindestens sieben Orten. Das berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Ermittler.

+++00:23 Uhr: Merkel tief erschüttert+++

Bundeskanzlerin Angela Merkel will zu den Vorfällen in Paris am Samstagmorgen vor Journalisten Stellung nehmen. Um 09.00 Uhr werde es im Kanzleramt ein Statement geben, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert in der Nacht auf Anfrage mit. In einer schriftlichen Stellungnahme hat sich Merkel bereits tief erschüttert von den Nachrichten aus der französischen Hauptstadt gezeigt.

+++00:19 Uhr: Selbstmordattentäter hat eine Explosion ausgelöst+++

Eine der Explosionen in der Nähe des Stade de France in Paris ist laut Ermittlerkreisen durch einen Selbstmordattentäter ausgelöst worden. In der Nähe des Fußballstadions im Norden von Paris, in dem zu dem Zeitpunkt die deutsche Nationalmannschaft gegen das französische Team spielte, waren mindestens fünf Menschen getötet worden.

+++00:11 Uhr: Fünf Menschen offenbar unmittelbar neben dem Stadion getötet+++

Bei den Attacken in Paris sind nach Angaben des französischen Fußballverbands-Präsidenten fünf Menschen in unmittelbarer Nähe des Stadions getötet worden. „Es gab eine Explosion am Eingang J, die drei Tote und mehrere Verletzte gefordert hat", sagte Noël Le Graët am Freitagabend nach dem 2:0-Sieg der französischen Nationalmannschaft gegen Deutschland.

+++00:05 Uhr: Obama hält Fernsehansprache+++

US-Präsident Barack Obama spricht von einem Versuch, Zivilisten zu terrorisieren. Die US würden alles unternehmen, „um diese Terroristen zur Rechenschaft zu ziehen“, sagt er in einer Fernsehansprache. Er wolle nicht spekulieren, wer hinter den Anschlägen stecke.

+++23:58 Uhr: Ausnahmezustand in Frankreich+++

Frankreich spricht jetzt von "Terrorangriffen" und verhängt einen Ausnahmezustand. Die Grenzen sind geschlossen, heißt es. Die Stadtverwaltung ruft die Pariser Bürger über Twitter auf, wegen der Anschläge zuhause zu bleiben.

+++23:57 Uhr: Großbritannien bietet Hilfe an+++

Der britische Premierminister David Cameron hat sich schockiert über die Anschläge in Paris mit vielen Toten geäußert. Zugleich bot er Hilfe an. Großbritannien werde tun, „was immer wir tun können, um zu helfen“, sagte er am Freitagabend.

+++23:48 Uhr: Datennetz ist zusammengebrochen+++

Unser Reporter Christian Löer meldet sich aus Paris. Vor dem Stade de France spielten sich bizarre Szenen ab, als sich die rund 80.000 Zuschauer nach dem Sieg der französischen Elf über Deutschland auf den Heimweg begaben. Viele schwiegen angesichts der Vorgänge in der Pariser Innenstadt und in unmittelbarer Nähe der Arena, bei denen es zahlreiche Tote gegeben hatte. Informationen waren jedoch nur sehr begrenzt geflossen. Das Datennetz im Stadion war zusammengebrochen, auf Durchsagen hätte man verzichtet.

Es gab es immer wieder Momente der Panik. Gruppen sprinteten plötzlich in Todesangst; glaubten, sich in die VIP-Bereiche der Arena flüchten zu müssen. Hunderte rannten in Panik in den Innenraum. Menschen weinten, Väter drückten ihre Kinder an sich und kämpften sich durch die Menge. Angst lag über St. Denis.

Lesen Sie, was vorher geschah.

+++23:48 Uhr: Angreifer mit Allah-Akhbar-Rufen+++

Ein Augenzeuge sprach im Radiosender France Info von mehreren Angreifern die unter Allah-Akhbar-Rufen blindlings in die Menge gefeuert hätten. Drei im Umfeld des Konzertsaals gelegene Metro-Stationen wurden geschlossen. Ein
weiterer Beobachter berichtete, die Angreifer seien mit dem Auto vorgefahren, aus dem Fahrzeug gesprungen und hätten sofort zu schießen angefangen.

Unter Tränen brachte der Mann dann nur noch die die Worte hervor: „Auf der Straße überall Blut, überall Blut“.

+++23:47 Uhr: Keine Massen-Panik im Stadion+++

Trotz mehrerer Explosionen am Stade de France in Paris ist unter den Besuchern des Spiels zwischen der deutschen Nationalmannschaft und Frankreich keine Massen-Panik ausgebrochen. Die Menschen verließen am späten Abend das Stadion relativ ruhig und gefasst, berichtete ein dpa-Reporter vor Ort. Viele waren ratlos. Kinder hatten Tränen in den Augen. Keiner wusste, was geschehen war. „Überall blitzen Blaulichter, Polizeiwagen kreuz und quer“, sagte der Reporter. Derzeit seien noch einige Tausend Besucher auf dem Rasen, werden aber von Ordnern ins Freie geführt.

+++23:37 Uhr: „Eagles of Death Metal“ spielten in der Konzerthalle

Bei der Band, die in der besetzten Konzerthalle gespielt hat, handelt es sich um die US-Rockgruppe „Eagles of Death Metal“. In den nächsten Tagen sollte sie ihre Tour auch in Deutschland fortsetzen und am Dienstag in Köln spielen.

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+++23:28 Uhr: Außenminister Steinmeier mit erster Reaktion der Bundesregierung+++

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat sich entsetzt über die Attacken von Paris geäußert. Er sei erschüttert über die Ereignisse, twitterte das Auswärtige Amt am Freitagabend. Steinmeier wurde mit den Worten zitiert: „Wir stehen an der Seite Frankreichs!“. Steinmeier war am Abend gemeinsam mit Frankreichs Staatspräsident François Hollande als Zuschauer bei dem Fußball-Länderspiel der deutschen Mannschaft gegen Frankreich im Stade de France in der französischen Hauptstadt. Ob Steinmeier aus Sicherheitsgründen vorzeitig aus dem Stadion gebracht wurde, blieb zunächst offen.

+++23:25 Uhr: Bundestrainer Löw entsetzt+++

Fußball-Bundestrainer Joachim Löw hat fassungslos auf die Anschläge von Paris während des Länderspiels in Paris (0:2) reagiert. „Ich habe nach dem Abpfiff erfahren, was alles passiert ist. Wir sind alle erschüttert und schockiert“, sagte Löw in der ARD: „Für mich treten der Sport, das Spiel und die Gegentore völlig in den Hintergrund. Darüber gibt es nichts zu sagen.“

Als er während des Spiels zweimal einen Knall hörte, fühlte sich Löw nach eigener Aussage „natürlich an die Bombendrohung erinnert“, die es am Morgen im deutschen Teamhotel gegeben hatte: „Wir alle auf der Bank haben daran gedacht, weil wir heute Mittag schon in Schrecken versetzt wurden. Als ich das gehört habe, konnte ich mir in etwa ausmalen, was das sein wird.“ Zum Zeitpunkt nach dem Schlusspfiff war war noch offen, wie der DFB reagieren würde, ob und wann er Paris verlassen werde.

„Wir sind etwas ratlos, müssen beraten, was wir tun“, sagte Löw. Teammanager Oliver Bierhoff berichtete über „große Unsicherheit, große Angst und eine komische Stimmung in der Kabine. Man hat gemerkt, wie geschockt die Spieler sind. Sie haben sofort nach ihren Telefonen ergriffen, um sich zu informieren oder zu Hause anzurufen.“

+++23:00 Uhr: Motive derzeit unklar+++

Während des ersten Halbzeit des Spiels im Stade de France war ein lauter Knall zu hören gewesen, der zunächst nicht zuzuordnen war. Schnell machte die Nachricht die Runde, Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande verließ zur Halbzeit das Stadion. Die Arena wurde vorläufig abgeriegelt, niemand durfte sie betreten oder verlassen, über dem Stadion kreisten Hubschrauber. Inzwischen ist das Stadion wieder geöffnet.

Das Präsidialamt teilte mit, Staatschef Francois Hollande und Innenminister Bernard Cazeneuve seien ins Innenministerium geeilt, um sich über die Ereignisse unterrichten zu lassen. Die Motive der Taten waren zunächst unklar. (sid, dpa, afp, reuters)

Feuerwehrleute evakuieren Verletzte aus der Konzerthalle Bataclan.
Feuerwehrleute evakuieren Verletzte aus der Konzerthalle Bataclan.
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Helfer evakuieren Menschen im 10. Arrondissement in Paris, wo es zu fatalen Schießereien mit zahlreichen Toten gekommen ist.
Helfer evakuieren Menschen im 10. Arrondissement in Paris, wo es zu fatalen Schießereien mit zahlreichen Toten gekommen ist.
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Fußballfans versuchen das Stadion in Paris zu verlassen.
Fußballfans versuchen das Stadion in Paris zu verlassen.
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Polizist steht an einer Straßensperrung in der Nähe des Restaurants, auf das es einen Anschlag gegeben hat.
Polizist steht an einer Straßensperrung in der Nähe des Restaurants, auf das es einen Anschlag gegeben hat.
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