Neue Anerkennungen der Kosovo-Unabhängigkeit
Pristina/Belgrad/dpa. - Zwei Tage nach der Unabhängigkeitserklärung der früheren südserbischen Provinz Kosovo erkennen immer mehr Länder den jüngsten europäischen Staat an. Australien folgte am Dienstag den Entscheidungen der USA, Großbritanniens und Frankreichs.
Deutschland und die meisten EU-Staaten wollen dies in Kürze tun. Als Gegenmaßnahme rief Serbien seine Botschafter aus diesen Ländern zu «Beratungen» nach Belgrad zurück. Am Montagabend hatte das serbische Parlament die Kosovo-Unabhängigkeit erneut für null und nichtig erklärt. Auch Russland und China wollen ein unabhängiges Kosovo nicht anerkennen.
Unterdessen kam am Dienstag das Kosovo-Parlament in Pristina zusammen, um ein Gesetzespaket zu verabschieden. Es handelt sich um die Umsetzung der Empfehlungen aus dem Plan des vormaligen UN-Kosovo- Vermittlers Martti Ahtisaari, die auch die Einführung eines eigenes Außenministeriums vorsehen.
Die Serben im Kosovo und in Serbien haben für diesen Dienstag neue Proteste gegen die Trennung der Provinz angekündigt. Bei den Kundgebungen in der Nacht zum Dienstag kam es in mehreren Städten zu Ausschreitungen. Unbekannte setzten im serbisch kontrollierten Norden des Kosovos zwei UN-Fahrzeuge in Brand.