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NATO verkleinert Schnelle Eingreiftruppe

25.10.2007, 13:15

Noordwijk/dpa. - Militärische Großeinsätze in Afghanistan und anderen Ländern zwingen die NATO zur Verkleinerung ihrer gerade erst aufgebauten schnellen Eingreiftruppe. Künftig sollen nicht mehr ständig 25 000 Soldaten für diese «NATO Response Force» (NRF) in höchster Bereitschaft gehalten werden.

Das vereinbarten die Verteidigungsminister des Bündnisses bei ihrem am Donnerstag beendeten Treffen im niederländischen Seebad Noordwijk.

«Das Konzept der NRF bleibt wie es ist», sagte Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer nach der Sitzung. «Aber die Stärke der Truppen in ständiger Bereitschaft wird abnehmen.» Bisher galt, dass in einem Rotationsverfahren immer einige NATO-Staaten gemeinsam 25 000 Soldaten einsatzbereit halten sollen, die mit höchstens fünf Tagen Vorlaufzeit in alle Welt geschickt werden können. Doch nur eine Zahl von 18 000 Soldaten wurde tatsächlich erreicht.

Der NATO-Generalsekretär verwies auf die hohe Belastung der NATO-Staaten durch Afghanistan, den Einsatz auf dem Balkan und in afrikanischen Ländern wie dem Tschad oder künftig im Sudan. «Wir stehen vor einem Problem», räumte de Hoop Scheffer ein. «Der Druck auf die Streitkräfte ist immens.» Nun sollen die Militärexperten der Allianz untersuchen, wie die Bereitschaft der NRF auf eine Kerntruppe beschränkt werden kann, an die sich je nach Notwendigkeit Reservekräfte ankoppeln lassen. Beschlüsse dazu werden erst vom nächsten NATO-Gipfeltreffen im April 2008 in Bukarest erwartet.