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Nach Erdbeben in Pakistan Nach Erdbeben in Pakistan: Konferenz beschließt Hilfspaket über 5,8 Milliarden Dollar

19.11.2005, 16:00
Ein Militärarzt untersucht in einem Feldlazarett für Erdbebenopfer in Shinkiari in Pakistan ein Kleinkind, das auf dem Arm seines Vaters sitzt. (Foto: dpa)
Ein Militärarzt untersucht in einem Feldlazarett für Erdbebenopfer in Shinkiari in Pakistan ein Kleinkind, das auf dem Arm seines Vaters sitzt. (Foto: dpa) EPA

Islamabad/dpa. - Die Kosten für Nothilfe und Wiederaufbau werden auf insgesamt 5,2 Milliarden Dollar geschätzt. UN-Generalsekretär Kofi Annan hatte die Welt eindringlich darum gebeten, die notleidenden Menschen nicht im Stich zu lassen.

Annan hatte zu Beginn des Treffens betont: «Wir müssensicherstellen, dass das Erdbeben nicht mehr Leben fordert, als esschon getan hat.» Aziz hatte von einem Rennen gegen die Zeitgesprochen, weil der Winter einbricht und etliche Menschen imKatastrophengebiet ohne Schutz vor Schnee und Kälte sind. Diepakistanische Regierung bedankte sich nach der Tagung bei den Gebern.«Wir sind wirklich berührt von ihrer Großzügigkeit», sagte Aziz. Beider Verwendung der Mittel sagte er volle Transparenz zu.

Die größte Zusage kam von der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB),die bei der Konferenz Finanzhilfen in Höhe von einer Milliarde Dollarankündigte. Die USA und Saudi-Arabien sagten Hilfen in Höhe vonjeweils mehr als 500 Millionen Dollar zu. Deutschland versprachzusätzlich zu bereits geflossenen 31,2 Millionen Dollar Nothilfe neueMittel in Höhe von 111,6 Millionen Dollar.

Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD)nannte den Abschluss der Geberkonferenz erfolgreich. In einerMitteilung rief sie die Geber auf, ihre Zusagen einzuhalten und dieMittel unverzüglich bereitzustellen. «Es darf bei den Auszahlungenkeine Verzögerungen geben, denn wir müssen alles dafür tun, dass dieMenschen den harten Winter überstehen können.» Das Erdbeben vom 8.Oktober kostete in Pakistan nach unterschiedlichen Angaben zwischen73 000 und 86 000 Menschen das Leben. Knapp drei Millionen Menschenwurden obdachlos. In Indien starben mehr als 1300 Menschen.

Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf appellierte bei derKonferenz an Indien, vor dem Hintergrund des Bebens eine endgültigeLösung des Kaschmir-Konflikts zu finden. «Lassen Sie uns den Streitum Kaschmir ein für alle Mal lösen», sagte er. Indien und Pakistanhaben seit ihrer Unabhängigkeit zwei Krieg um das geteilte Kaschmirgeführt, das beim Erdbeben schwer verwüstet wurde. Anfang vergangenenJahres nahmen die beiden Atommächte Friedensgespräche auf. Nach demErdbeben einigten sich beide Länder darauf, die de-facto-Grenze inKaschmir teilweise durchlässig zu machen.