Nach Djindjic-Attentat Nach Djindjic-Attentat: Serbiens Polizei nimmt erste Verdächtige fest

Belgrad/dpa. - Er erinnerte an den am Mittwochabend ausgerufenen Ausnahmezustand, der jede Art von Berichterstattung oder Kommentare, in denen Gestalten aus der Unterwelt verherrlicht werden, verbietet.
Die Regierung hatte am Vorabend eine Liste mit 23 Namen von Gesuchten veröffentlicht, die nach ihrer Meinung in Zusammenhang mit dem Attentat stehen. Viele von ihnen seien auf der Flucht, sagte Korac. Dazu gehöre auch der Hauptverdächtige Milorad Lukovic, bekannt als «Legija», der bis Herbst 2001 Kommandeur der Sondereinheit des serbischen Geheimdienstes war. Er und seine Bande hätten von ihrer bevorstehenden Festnahmen im Zusammenhang mit einigen Dutzend Morden, Entführungen und Drogenhandel erfahren und daraufhin Djindjic ermordet, sagte Korac.
Indessen reißt der Strom der trauernden Menschen vor dem Sitz der serbischen Regierung in Belgrad nicht ab. Im Regierungsgebäude liegt ein Kondolenzbuch aus, und Hunderte warteten, um sich einzutragen. Sie legten zahllose Blumen für den ermordeten Ministerpräsidenten Zoran Djindjic nieder und zündeten Kerzen an. Viele weinten.
Die Belgrader versammelten sich in Stille vor dem Gebäude, wo der der 50-Jährige Mittwochmittag von unbekannten Attentätern erschossen wurde. Der Regierungssitz wurde von schwer bewaffneten Polizisten bewacht. Anhänger von Djindjic standen auch vor dem Sitz seiner Demokratischen Partei (DS) in der Innenstadt.



