Fall Kim Jong Nam Mord an Kim Jong Nam: Malaysia bestellt nordkoreanischen Botschafter ein

Kuala Lumpur - Im Streit um den Mord am älteren Halbbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat Malaysia den nordkoreanischen Botschafter einbestellt. Ihm sei erklärt worden, dass seine Anschuldigungen gegen Malaysia „grundlos“ seien, teilte das Außenministerium in Kuala Lumpur mit. Zudem sei der malaysische Botschafter in Nordkorea für Konsultationen zurück nach Kuala Lumpur gerufen worden.
Nordkorea wirft Verschwörung vor
Der nordkoreanische Botschafter hatte Malaysia vorgeworfen, mit seinen Ermittlungen zum Tod von Kim Jong Nam in Verschwörung mit „feindlichen Mächten“ den Ruf Nordkoreas schädigen zu wollen. Daraufhin sei ihm erklärt worden, dass die malaysische Regierung verpflichtet sei, die Umstände des „Todes unter mysteriösen Umständen auf malaysischem Boden“ zu ermitteln. Nach Angaben aus Südkorea ergaben die malaysischen Ermittlungen, dass Pjöngjang hinter dem Mordanschlag steckt.
Der 45-jährige Halbbruder von Nordkoreas Staatschef war am Montag vor einer Woche am Flughafen von Kuala Lumpur ermordet worden. Südkoreanischen Medien zufolge sprühten ihm die Täter Gift ins Gesicht, bevor er an Bord einer Maschine nach Macau gehen wollte. Vier Verdächtige wurden bereits festgenommen, darunter ein 46-jähriger Nordkoreaner. Mehrere weitere Verdächtige aus Nordkorea werden noch gesucht. (afp)