Migration Migration: Spanien schiebt heimlich Flüchtlinge nach Westafrika ab
Madrid/dpa. - Spanien hat insgeheim 160 Bootsflüchtlinge aus Maliin deren westafrikanisches Heimatland abgeschoben. Die Afrikanerhatten zu den 15 000 illegalen Zuwanderern gehört, die seitJahresbeginn mit Booten auf die Kanarischen Inseln gelangt waren. Wiedie Madrider Zeitung «El País» am Dienstag berichtete, brachten dreiFlugzeuge die Flüchtlinge nach Mali zurück. Für die kommenden Tageseien zwei weitere Flüge geplant.
Die Operation sei geheim gehalten worden, weil die Regierung inMali der Rückführung nur unter der Bedingung zugestimmt habe, dassdie Öffentlichkeit nichts davon erfahre. Spanien verhandelt seitMonaten mit der Regierung in Bamako über ein Rückführungsabkommen.Der Wüstenstaat stimmte der Unterzeichnung eines solchen Vertragsbislang aber nicht zu. Die Zeitung brachte die Abschiebung beiPolizeibeamten in Erfahrung, die auf den Flügen als Eskorteneingesetzt worden waren.
Der Wunsch nach Geheimhaltung dürfte darauf zurückgehen, dass EndeMai Flüchtlinge aus dem Senegal sich nach ihrer Abschiebung vorlaufenden Fernsehkameras bitter über ihre Behandlung beschwerthatten. In diesem Jahr gelangten über 15 000 Afrikaner mit Booten aufdie Kanaren, drei Mal so viel wie im gesamten Vorjahr.