Mazedonien Mazedonien: Heftige Kämpfe um albanische Rebellenhochburgen
Skopje/Pristina/dpa. - Die Krise in der neuen Allparteien-Regierung in Mazedonien hatsich weiter verschärft. Der mazedonische Ministerpräsident LjubcoGeorgievski nannte am späten Donnerstagabend das Abkommen zwischenzwei mitregierenden Albanerparteien und albanischen Rebellen einen«Aufruf für die Albaner zum Krieg gegen Mazedonien». DieZusammenarbeit zweier legaler Parteien mit einer «Terroristengruppe»stelle eine «katastrophale Situation» für das Land dar.
Der mazedonische Armeesprecher Oberst Blagoja Markovski sagte, eswürden schwere Waffen gegen die Rebellen eingesetzt. «Es gibt einigenWiderstand von den Terroristen, aber wir haben ihn erfolgreichgebrochen», meinte er am Morgen. Die Kämpfe um ein Dutzend von denRebellen besetzte Dörfer nördlich von Kumanovo gingen aberunvermindert weiter. Armeekreise berichteten zudem, in der Nacht seibemerkt worden, wie hunderte Rebellen aus dem Kosovo zur Verstärkungnach Mazedonien kommen wollten.
Der Sprecher der albanischen «Nationalen Befreiungsarmee» (UCK),der Rebellenkommandeur Shpati sagte, die UCK-Kämpfer hielten ihreStellungen. «Sie (die mazedonischen Soldaten) greifen mitHubschraubern an und ihre Infanterie kommt näher in das Gebietzwischen den Dörfern», sagte er telefonisch. «Sie haben aber keinenErfolg bei ihrem Vorstoß.» Nach unterschiedlichen Berichten sind je1 000 albanische Zivilisten aus den Ortschaften Lojane und Vaksincegeflüchtet.
Der Rebellensprecher bezeichnete das Abkommen zwischen den beidenAlbaner-Parteien und der UCK-Organisation, das der neuen Eskalationvorausgegangen war, als einen lange überfälligen Schritt. «DieserSchritt war nötig», sagte er. «Jetzt sind die Albaner alle auf einerSeite.»
Der bulgarische Ministerpräsident Iwan Kostow ist am Freitag zueinem Arbeitsbesuch ins Nachbarland Mazedonien gereist. Auf demProgramm standen Gespräche mit der mazedonischen Staatsführung undmit Vertretern der politischen Parteien. Angesichts der Krise inMazedonien forderte der Sicherheitsrat der bulgarischen Regierungnach einer Sondersitzung am Mittwoch einen verstärkteninternationalen Einsatz in Mazedonien. Bulgarien bezweifelte, dassdie neue Koalitionsregierung Mazedoniens in der Lage ist, die Kriseim Griff zu bekommen.