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Lockdown geht weiter Lockdown geht weiter: Bundeselternrat fordert bezahlten Urlaub für Kinderbetreuung

04.01.2021, 12:38
Im Lockdown sind die Schulen weitgehend geschlossen - nun müssen die Eltern schauen, wie sie Kind und Beruf vereinbaren. Das geht oft nicht ohne Urlaub oder Freistellung.
Im Lockdown sind die Schulen weitgehend geschlossen - nun müssen die Eltern schauen, wie sie Kind und Beruf vereinbaren. Das geht oft nicht ohne Urlaub oder Freistellung. dpa

Berlin - Der Bundeselternrat hat in der Debatte um Kitas und Grundschulen im Lockdown bezahlten Urlaub für Kinderbetreuung ins Spiel gebracht. „Die Ministerpräsidenten und die Kanzlerin haben bei ihrem letzten Treffen angekündigt, neue Möglichkeiten von bezahltem Urlaub für die Kinderbetreuung zu schaffen“, sagte die stellvertretende Vorsitzende des Bundeselternrats, Sabrina Wetzel, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. „Da müssen sie jetzt auch liefern.“

Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, stimmte der Forderung zu. „Es ist Eltern nicht zuzumuten, jetzt schon ihren Jahresurlaub zur Betreuung der Kinder zu nehmen, der dann in den Ferien fehlt“, sagte Schneider dem RND. „Wenn Arbeitgeber die Möglichkeiten zu Homeoffice nicht bieten oder dies in Unternehmen nicht möglich ist, schauen Eltern in die Röhre“, so Schneider weiter. Für diese Familien müsse die Politik nun etwas tun.

„Bereits im Dezember wurden von der Ministerpräsidentenkonferenz neue Möglichkeiten versprochen, für die Betreuung von Kindern bezahlten Urlaub zu nehmen. Eine neue gesetzliche Regelung hatten CDU und CSU dann aber verhindert“, kritisierte Schneider. „Angesichts der auch von allen Ministerpräsidenten der CDU und CSU sowie der Bundeskanzlerin angekündigten Verlängerung des Lockdowns erwarte ich nun, dass die Union ihren Widerstand gegen eine echte Sonderurlaubsregelung für Eltern von schulpflichtigen Kindern endlich aufgibt“, fügte er hinzu.

Elternvertreter fordern Wechselunterricht im Corona-Lockdown

Weiter fordern Elternvertreter, Kultusminister und Ministerpräsidenten sollten in der aktuellen Lage der Pandemie konsequent auf geteilte Klassen setzen. „Die Länder müssen jetzt konsequent auf Wechselunterricht setzen, damit in geteilten Klassen unterrichtet werden kann“, so Wetzel. „Nur so können auch in der Schule die Abstände eingehalten werden, was in der derzeitigen Lage in der Corona-Pandemie unbedingt notwendig ist.“

Wetzel führte aus: „Mit dem Wechselunterricht wäre es auch besser möglich, dass die Kinder nicht mehr in überfüllten Bussen und Bahnen zur Schule fahren müssen. Das sind unmögliche Zustände in Zeiten der Pandemie, die jetzt unbedingt vermieden werden müssen.“

Die stellvertretende Vorsitzende des Bundeselternrats forderte: „Die Schulen brauchen die Flexibilität, die vorhandenen Möglichkeiten zu nutzen.“ Dort, wo Entlüftungsanlagen installiert seien, sei mehr Unterricht möglich als anderswo. Dort, wo Schulen für den Digitalunterricht gut ausgestattet seien, solle es ihnen erlaubt sein, davon auch so viel wie möglich Gebrauch zu machen. (RND)