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Linksextremismus Linksextremismus: Nahostkonflikt spaltet Szene

15.07.2004, 11:34
Linke Demonstranten (Foto: dpa)
Linke Demonstranten (Foto: dpa) dpa

Berlin/dpa. - Die linksextremistische Szene in Berlin hat sichnach Beobachtung des Verfassungsschutzes gespalten und demonstriertjetzt gegeneinander. Mitglieder so genannter antideutscher linkerGruppen gehen dabei gegen antiimperialistische Gruppen auf dieStraße, teilte die Senatsinnenverwaltung am Donnerstag mit. Ursacheder Spaltung sei der Nahost-Konflikt, der die Linksextremisten inbedingungslose Anhänger des Staates Israel (Antideutsche) undUnterstützer des Befreiungskampfes der Palästinenser dividiere.

Insgesamt gehören der linksextremistischen Szene in Berlin rund2400 Menschen an, von denen gut die Hälfte - 1280 - als gewaltbereiteingestuft werden. In der sehr emotional geführten Debatte sei esbereits mehrfach zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen, hießes. So demonstrierten am vergangenen Wochenende rund 200 Antideutschegegen «antisemitische Gewalt in Kreuzberg und Neukölln», die sie denAntiimperialisten unterstellen. Fast ebenso viele Gegendemonstrantenbegleiteten den Zug, zwischen beiden Gruppen flogen Steine, Flaschenund Tomaten. Die Polizei nahm fünf Menschen fest.

Beide linksextremistischen Lager bezichtigen sich lautVerfassungsschutz gegenseitig des Rassismus und des Faschismus.Kennzeichen der antideutschen Anhänger sei das Mitführen von Israel-und USA-Fahnen. Diejenigen, die ihre dogmatische Haltung nichtteilten und den Irak-Krieg der USA als Schutzmaßnahme für Israelnicht begrüßten, würden pauschal als Antisemiten abgestempelt.