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Libyen Libyen: Gaddafi beschimpft Rebellen und den Westen

09.03.2011, 09:13

Tripolis/Istanbul/dpa. - In einer Rede vor Anhängern, die dasStaatsfernsehen am Mittwochmorgen ausstrahlte, beschimpfte Gaddafidie Übergangsregierung der Aufständischen als Bande von «Verrätern».Die USA, Frankreich und Großbritannien hätten sich gegen Libyenverschworen, um die Öl-Felder unter ihre Kontrolle zu bringen,behauptete der libysche Machthaber.

Außerdem wiederholte Gaddafi seine kruden Theorien über eineVerschwörung von Al-Kaida-Terroristen, die libyschen JugendlichenDrogen verabreichten. Er sagte: «Was da geschieht, ist ein Wahnsinn.Sie rekrutieren unsere Kinder, die unreif und schwach sind.»

Unterdessen zeigen sich erste Meinungsverschiedenheiten unter denAnführern der Rebellen. Der Vorsitzende des Nationalrats in Bengasi,Mustafa Abdul Dschalil, sagte dem Nachrichtensender Al-Arabija, fallsGaddafi ins Exil gehe, könne von einer strafrechtlichen Verfolgungabgesehen werden. Der frühere Innenminister Abdulfattah Junis,erklärte dagegen, Gaddafi müsse unbedingt der Prozess gemacht werden.

Junis forderte die internationale Gemeinschaft erneut auf, denLuftraum über Libyen zu einer Flugverbotszone zu erklären und diesauch mit militärischer Gewalt durchzusetzen. Eine Militärinterventionlehnte er jedoch ab. «Wir fordern keinen einzigen Soldaten und auchkeine Panzer», sagte er.

In seiner Fernsehansprache wandte sich Gaddafi auch an dieGroßfamilien der umkämpften Stadt Al-Sintan. Er forderte sie auf,sich von den Rebellen abzuwenden. Um seiner Forderung Nachdruck zuverleihen, präsentierte er Angehörige eines in der Stadt beheimatetenStammes, die Gaddafi ihre Treue bekundeten.