Libyen Libyen: Auswärtiges Amt zieht Botschafter ab
Berlin - Angesichts der anhaltenden Gewalt in Libyen hat das Auswärtige Amt sein Botschaftspersonal aus der Hauptstadt Tripolis abgezogen. Das entsandte Personal sei am Morgen „aus Sicherheitsgründen vorübergehend evakuiert worden“, sagte eine Außenamtssprecherin am Montag in Berlin. Die Botschaft sei aber noch nicht geschlossen und werde ihre Arbeit in der Region fortsetzen. Sobald die Sicherheitslage es erlaube, werde das Personal nach Tripolis zurückgeschickt. Bereits am Sonntag hatte das Auswärtige Amt in einer Reisewarnung alle deutschen Staatsbürger zum Verlassen des nordafrikanischen Landes aufgefordert. Die Lage sei „extrem unübersichtlich und unsicher“, gerade auch Deutsche seien einer deutlich ansteigenden Anschlags- und Entführungsgefahr ausgesetzt.
Auch andere westliche Staaten riefen ihre Bürger zum Verlassen des Landes aus. Hintergrund sind die seit zwei Wochen anhaltenden Gefechte rivalisierender Milizen um den internationalen Flughafen in der Hauptstadt. Binnen zwei Wochen wurden dabei nach Regierungsangaben 97 Menschen getötet. Der Flugbetrieb in Tripolis ist seit Beginn der Kämpfe am 13. Juli eingestellt. Libyen kommt seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 nicht zur Ruhe, das Land versinkt zunehmend in Gewalt. Rivalisierende Milizen kämpfen um die Vorherrschaft und Kontrolle verschiedener Städte und Regionen. (afp)